Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

Florentinex- 
Schule. 
Zeitraum. 
Ahschnitt. 
Üßbßrlitferung von Constantirfs Mutter, der H. Helene, verfcr- 
tigt seyn, die Stücken von Seide nämlich von ihr genäht, das 
Gemalte und Vergoldete von ihrem Maler hinzugefügt, wie 
Ranza vermuthct. Er bemerkte aber nicht, dass das Jesus-i 
kindlein im Schoos der Maria zu malen, erst nach dem vier- 
ten Jahrhundert Brauch war, wie wir bei der Römischen Schule 
bemerken werden; und dass andere Einzelheiten, die er an die- 
sem Bilde aufzählt, sich nicht mit Constantinis Zeiten vertra- 
gen, z. B. der Kappenmantel der Maria, und das angehängte 
Papier aus Seidenfaern, oder Zupfsel. Aus derlei Zeichen 
musste vielmehr geschlossen werden, dass es entweder. kein Oel- 
gemülde, oder, wann auch immer gefertigt, eben so ausgebes- 
sert sey, wie die Verkündigung in Florenz, oder S. M. Prinierana 
in Fiesole; deren erste in den Gewändern, die zweite im Ge- 
sieht jetzt nicht mehr sind, was sie vor Zeiten wargn, 
Andere, ohne in die ersten Jahrhunderte der Kirche hin- 
aufzugeben, behaupten, man habe wenigstens schon im elften 
Jahrhundert ausserhalb ltalien in Oel gemalt. Zum Beweis 
führen sie eine Handschrift des Mönche Theophilus an, der 
auch Ruggiero heisst, welche nicht später ist, als das an- 
gegebene Jahrhundert, und den Titel führt: De 0mm" scientia 
artis pingemli. wo wirklich die Bereitung und der Gebrauch 
des Lcinüls gelehrt wird. Lessing machte das Bezügliche 
zuerst bekannt in einer Abhandlung: Vom Alter der Oclnialc- 
rei, aus dem Theophilus Presbyter 1774 (S, Gotlh, Eplnf. 
Lessings sünnntl. Schriften, Tlz. 8. S. 286 ff. (Bez-l. 1792.) 
nebst Eschenöurgü: Zusätzen, Tls. 12. S. 327 i'll). Auch 
Morelli schrieb dariiber bei den Nanischen Handschr. (39) 
und weitläufig Ras pe in A criiical essuy rm oil-painting, prov- 
ing lhut the art of patiniizzg in oil was lcnnwze before the pre- 
temled discovery L1; Iolm und Iluöert van Eyck; to whicl; 
m-e arlded Theophilus de arte prb-zgendi, Eraclius rle artibus 
Rnmanorum, und a Iieuiezvnf Fetrinatoräs Lumen animae. 
Land. 1781. 4., wo die in mehrern Bibliotheken belimlliehgn 
Abschriften angeführt sind. S. auch Leist in Lessivzgäs 
Sanzml. zur Gescß. u. Literat. Hrschw.l78l. Äglietti Giorn. 
veneto (Diremlire 1793.) und Morelli in der oft angef. N0- 
tizia, die ich hier um so lieher anfiihre, da er mir das Rechte 
in dieser so vielfach behandelten Streitfrage getroiTen zu hu-
	        
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