Vorwort.
IX
nisch gleichsam als reiner Existenzbegriif krystal-
lisirte Welterscheinung gewordene Himmel-
und Kirchen reich sich frei hinaus, sternenwärts,
in den reinem Aether des Himmels, als Wolle er,
die in lViaassen erstarrte, wie schlafgebilndene Be-
wegung lösend, sich seiner als frei und Wach be-
wusst werden. Wobei denn nicht zu vergessen,
dass der de uts ehe Geist namentlich der bauende"
war. Da nun aber die sämmtlichen Künste einen
Schwesterreigen bilden, dessen Wandelungen und
Umsclnviinge das Spiel der Seele sind, sich selbst
zu offenbaren und in allem Wechselswiederzuge-
winnen, so hat auch die Bewegung, wodurch die
Seele sich der Aussenwelt und ihrem Gesetz und
Inhalte wieder abgewinnt, und in sich zuriickbeu-
gend jene Selbstentäusserilng wieder verneint, ih-
ren eigenbehörigen Ausdruck in der Malerei,
Welche durch Aufhebung der Aufeinanderfolge so-
gar, als Zeitform, wie durch ihr geistigeres Dar-
stellungsmittel, Licht und Farbe, also als Liehtgeist,
mehr ideale Kunst. ist, und somit weltgeschichtlicll
folgerecht in jener Zeit vorwaltend sich ausbildet,
Worin der Geist sich der Natur wieder abgewinnt
und in sich. zurückkehrt: der Zeit des Christen-
thums. Sie ist somit, wie Kupferlstecherkunst und
Druck auf ihre Weise, der Uebergang zur spätern
Vergeistigung im Worte, der Poesie. Das Chri-
' stenthum nun an sich, als Cultus des Geistes und
der Wahrheit, als ein Reich nicht von dieser Welt,
würde. den Künsten überhaupt abhold seyn und,
gleich dem platonischen wesentlich Seienden, ein