Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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Unteritzxlien. 
Buch. 
den Violet gedämpfte und oft gemischte Tinten. Als er in 
der Pratogemeinde malte, brachte er bei grossenVi'arlllgell1iilden_ 
die Verhältnisse über Lebensgrösse auf; und der erste Martyr, 
und Johannes der Täufer daselbst waren, nach VasarPs Mei- 
nung, seine Meisterstücke. Ueber seinen Austritt aus dem 
Kloster, seine Sklaverei in der Barbarei, seine Gemälde in 
Neapel, Padua und andern Orten, seinen durch Vergiftung 
von den Verwandten eines Mädchens, welches ihm einen na- 
türlichen Sohn, auch Filippo Lippi genannt, gebar, be- 
schleunigten Tod ist Va sari selbst nachzulesengs). Della Valle 
meint, er habe nie das Ordensgelübde abgelegt; allein im Kar- 
mclitertoiltenverzeichniss wird beim Jahre 1469 sein Tod be- 
merkt, und er Fra Filippo genannt. Er starb zu Spoleti, 
wo er sein grosscs Gemälde im Dom ziemlich vollendet hatte. 
Lorenzo Medici, der seine Asche für diese Bürger forderte, 
aber nichts erhielt, liess ihm wenigstens ein schönes Denkmal 
errichten, und von Angele Poliziono ein Lobgedicht dazu 
fertigen. S0 ehrte man die Kunst damals! F. Diamante 
du P rato, LippP s Schüler und Gehiilfc bei der letzten Ar- 
beit, ahmte ihm gut nach; ebenso Francesco Pesello aus 
Florenz, iaus dieser Schule, und noch besser, als dieser, sein 
Sohn, Pesellino, der jung starb. Francescfs Epipha- 
nie, Welche Vasari beschreibt, worauf das Bildnis Donato 
Acciuoli"s ist, vermuthet man in der K. Gallerie; dort ist 
auch der von seinem Sohne im Noviziato von S. Croee ge- 
malte Zockel; er enthält Geschichten der Heil. Cosma und 
Damian, Antonio und Francesco, welche er wundernsiviirdige 
Werke nennty und für jene Zeit vielleicht nicht über Gebühr 
lobte.   
Um dieselbe Zeit blühten auch in Florenz andere tüchtige, 
nur von grössern verdunkelte Künstler. Dahin gehören ein 
Berto Linajuolo, dessen Gemälde in Privathäusern lange 
in Ehren gehalten wurden. Dem ,König von Ungarn übersen- 
 26) Diese: Llppo Leben ist der reichste Sich" für eine Novelle, 
Und ÖOClI hat ihn noch kein Dichter benutzt. Freilich dürfte sich 
vool keiner daran wagen, der nicht mit voller Kraft des Gemülhu 
eine snlche Aulgnbe auszubilden und zu beherrschvsn vermöahle, 
weil nicht! unerträglicher und für den Bearbeiter bescliiilnender ist, 
Dll wenn der Stoff die Behandlung übel-bietet. Q.
	        
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