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Ünteritzalien.
Buch.
die schönen Tage des goldenen Jahrhunderts bezeichnete. Be-
trachten wir nun aber auch, wie sie, und durch sie ganz
Italien stufenweise in der Kunst wuchs!
Die Giottisten hatten die Kunst aus der Kindheit ge-
leitet; aber in mehrern Dingen, wie im Helldunkel, und noch
mehr in der Perspective, war sie doch immer Kind. Ihre Fi-
guren Straucheln zuweilen auf ebenem Boden, ihre Hüuser ha-
ben keinen wahren Gesiehtspunet; die Verkürzung der Körper
ist blos angedeutet. Stefano Sah diese Schwierigkeiten ein,
ohne sie zu besiegen; die übrigen strebten sie meist zu ver-
meiden, oder sich damit irgendwie abzuiinden. Pietro della,
Francesca, von welchem an einem andern Orte die Rede -seyn
wird, scheint zuerst den Griechischen Brauchxwieder eingeführt zu
haben, die Geometrie nämlich der Malerei dienstbar zu machen.
Er wird von Paseoli (Bd. 1. S. 190.) und den bedeutendsten
Schriftsteilernlals Vater der Perspective gepriesen. Man ver-
stehe dies_ aber vom Ganzen in der hlalerei überhaup l Denn
in einzelnen Theilen derselben scheint mir ein im! ihm
doch zurorgckemmen zu seyn- Filipp 0 Brunelles chi aus
Florenz, mehrere Jahre vor ihm geboren, war der Erste, der
in Darstellung von Bauwerken sie vervollkommnete, indem er
sie im Grund- und Aufriss und im Durchschnitt aufnahm (Va_
sari); daher er den S. Giovanniplatz und andere Oerter in
richtigen Verkleinerungen und Zurückweichungen darstellte.
Ihm ahmten Benedetto da Majano nach in eingelegter
Arbeit, Masaccio in der Malerei, welchen er darin zum
Meister diente. Zu derselben Zeit mühete sich Paolo Ue-
celln, unter Anleitung des berühmten Mathematikers Gio,
Manctti, darin, ja er legte sich so ausschliesslich darauf,
dass er, wie treiilieh in diesem Theile der Malerei, in andern
zurückblieb. Er sah sie in seinen Studien mit Wohlgefallen
Im, und sagte immer für sich, es sei doch etwas gar Herrli.
chcs um die Perspectivc. So wahr ist es, dass das Neue ein
großer Quell von Vergnügen ist! Kein Werk von ihm, das
nicht neue Aufschlüsse über diese Kunst gab, entweder in Ge-
bällden lllld Säulenreihen, die in kleinem Raum einen grossen
Platz verzaubern, oder in Figuren, die sich (lureh eine den
Giottlßten Ylnllßlmnltte Kunst verkürzen. im Kloster S. lilaria,
Novelle sind von ihm etliche Bilder aus Adam's und Nnalfg