Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Erster Band)

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UnteritaYien. 
Buch. 
Unter Taddeo Gaddiis Schülern nannte ich auch Ja- 
copo del Casentino, von dessen mit dem Taddeoßschen 
sehr gleiehförmigem Style Spuren in der Or-San-Michele Äübrig 
sind. Jacopo lehrte die Kunst Spinello von Arezzo, 
einem Manne von sehr lebhafter Einbildungskraft, wie man 
aus einigen Gemälden von ihm in Arezzo und aus seinem Le- 
ben sieht"). Er malte auch zu Florenz in der Sacristei des 
H. Miniato Scenen aus dem Leben des Heil. Benedict, welches 
sein besterhaltenes Werk ist's), In Pisa war er unter denen, 
welche die Ehre hatten, den Friedhof zu schmücken; von sei- 
ner Hand sind die heiligen Märtyrer Petitus und Epirus, welche 
Vasari vor allen seinen Werken lobt. Indess steht er seinen 
Mitwerbern wegen trockener Zeichnung und Farbemvahl nach, 
indem er häufig Grün und Schwarz braucht, ohne sie hinläng- 
lieh gegen einander abzuwägen. Auch in Arezzo ist der Fall 
der Engel in S. Angele nebst dem furchtbaren Lucifer von ihm, 
der ihm nachher im Traum erschienen, Verstandund Geuml- 
heit zerrüttete, so dass er bald darauf starb. Aus seiner Schule 
war ein Bern ardo Daddi von Arezzo, von dessen Hand 
in Florenz an der Thüre S. Giorgio ist (Moreni P. V. 12.5); 
und Parri, Spinellcfs Sohn selbst, der sich etwas nach 
Masolino bildete, einem trelilichen Coloristen, wiewol sonder- 
baren Figurenzeiclnner, welche er sehr lang und etwas gebg- 
gen zeichnete, damit sie, wie 'er es nannte, mehr Bravour 
hätten. Ueberbleibsel vonihm sind zu Arezzo in S. Donlenimj 
und anderswo. Lorenzo di Bicci aus Florenz, ein ende- 
rer Zögling Spinellofs, war gleichsam der Vasari seiner 
Zeit, wegen seiner vielen schnellen und anspruehlosen Arbei- 
ten. S. Croce hat mehrere Proben, im ersten Kloster Scenen 
L 
17) Man erzählt, Sp in ello führte einen frommen und strengen 
Lebenswandel und erreichte ein hohes Aller. Als er sich erkühuteden 
Teufel in einem Gemälde im Dom Seiner Vaterstadt millßll  alle 
ändere Bilder im Furchlharvn üherlrellexl zu wollen, Eläülilliß" lhlll 
del-"Fürt der Hölle und l-ipiizello ward wahnsinnig. Dieses Bild 
ist V01! Lßsinio gestochen. Q- 
]8) In den Malereien in S. Miniato auf dem Berge bei Florenz 
machte sich Spinello schon viel mit dem Teufel zu schaffen und 
stellte ihn vor, wie er die fronuuein Brüder nackt, bald ihnen die 
Zellen über den Köpfen einreiast, bald sie beim harmlosen Geschäft 
des Angeln! stört. Q-
	        
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