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UnteritaYien.
Buch.
Unter Taddeo Gaddiis Schülern nannte ich auch Ja-
copo del Casentino, von dessen mit dem Taddeoßschen
sehr gleiehförmigem Style Spuren in der Or-San-Michele Äübrig
sind. Jacopo lehrte die Kunst Spinello von Arezzo,
einem Manne von sehr lebhafter Einbildungskraft, wie man
aus einigen Gemälden von ihm in Arezzo und aus seinem Le-
ben sieht"). Er malte auch zu Florenz in der Sacristei des
H. Miniato Scenen aus dem Leben des Heil. Benedict, welches
sein besterhaltenes Werk ist's), In Pisa war er unter denen,
welche die Ehre hatten, den Friedhof zu schmücken; von sei-
ner Hand sind die heiligen Märtyrer Petitus und Epirus, welche
Vasari vor allen seinen Werken lobt. Indess steht er seinen
Mitwerbern wegen trockener Zeichnung und Farbemvahl nach,
indem er häufig Grün und Schwarz braucht, ohne sie hinläng-
lieh gegen einander abzuwägen. Auch in Arezzo ist der Fall
der Engel in S. Angele nebst dem furchtbaren Lucifer von ihm,
der ihm nachher im Traum erschienen, Verstandund Geuml-
heit zerrüttete, so dass er bald darauf starb. Aus seiner Schule
war ein Bern ardo Daddi von Arezzo, von dessen Hand
in Florenz an der Thüre S. Giorgio ist (Moreni P. V. 12.5);
und Parri, Spinellcfs Sohn selbst, der sich etwas nach
Masolino bildete, einem trelilichen Coloristen, wiewol sonder-
baren Figurenzeiclnner, welche er sehr lang und etwas gebg-
gen zeichnete, damit sie, wie 'er es nannte, mehr Bravour
hätten. Ueberbleibsel vonihm sind zu Arezzo in S. Donlenimj
und anderswo. Lorenzo di Bicci aus Florenz, ein ende-
rer Zögling Spinellofs, war gleichsam der Vasari seiner
Zeit, wegen seiner vielen schnellen und anspruehlosen Arbei-
ten. S. Croce hat mehrere Proben, im ersten Kloster Scenen
L
17) Man erzählt, Sp in ello führte einen frommen und strengen
Lebenswandel und erreichte ein hohes Aller. Als er sich erkühuteden
Teufel in einem Gemälde im Dom Seiner Vaterstadt millßll alle
ändere Bilder im Furchlharvn üherlrellexl zu wollen, Eläülilliß" lhlll
del-"Fürt der Hölle und l-ipiizello ward wahnsinnig. Dieses Bild
ist V01! Lßsinio gestochen. Q-
]8) In den Malereien in S. Miniato auf dem Berge bei Florenz
machte sich Spinello schon viel mit dem Teufel zu schaffen und
stellte ihn vor, wie er die fronuuein Brüder nackt, bald ihnen die
Zellen über den Köpfen einreiast, bald sie beim harmlosen Geschäft
des Angeln! stört. Q-