Florenlincr
Suhule.
Zeitraum.
A bsvhnitt.
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Im jüngsten Gericht, welches beide Brüder dort malten, dan-
tisirten sie. Besser wiederholte es Andrea in S. Croce,
wo er. die Bildnisse seiner Feinde unter den Verworfenen, die
seiner Wohlthüter unter den Auserwählten anbrachte. Es ist
Muster für ähnliche Gemälde in S. Petronio zu Bologna, im
Dom zu Tolentino, in dem Kloster del Sesto im Friaulg) und
an andern Orten geworden; die Hölle ist, nach Dante, in so-
genannte Säcke und mehrere Strafen abgetheilt. .V0n Andrea
sind einige Bilder auf Holz übrig; auf dem in der Kapelle
Strozzi ist auch sein Name. Ueberall erscheint er fruchtbar an
Ideen, fleissig und geistreich, wie einer seines Jahrhunderte.
ln der Zusammenstellung ist er Weniger geordnet, in den Ge-
bäuden weniger gehalten, als die Giottisten, und in For-
men und Farben steht er ihnen nach m).
Aus dieser Schule ging auch ein Mariotto, Andrefi
.9) Der Geschichtschreihex- der Friauler Malerei setzte sie vor 1300.
Ich kann ihm nicht bcistinnnen. Denn die dortigen Bilder gleichen
den Mustern des Oreagna sehr, ja der lioesie Dante's, der im
genannten Jahre die Hülle besucht zu haben dichtete und in dem
folgenden sie beschrieb. Dabei bemerke man, dass der Styl Floren-
tinisrh ist und einen Maler dieser Schule verräth. Man sehe einen
Jiachgelnssenerl Brief des P. Corrinovis supru le unziclzilä di
Seslo im (Jiurnnlo vmzeta, oder den 111011111776 per servire all" ismr.
Ieunr. e cizn, 2. Halbjahr, Th. 1. Jahr 1800., wiedcrgedruckt Udine
180i mit schönen Anmerkungen von Antonio Burtolini. L.
10) Scheint mir ganz das (legentheil zu seyn. Dieses Urlheil ent-
sprang wol aus der zu Lanzijs Zeiten herrschenden Abneigung
gegen die alten bleister und der doch in Ueberlieferung erhaltenen
Achtung V0? Giotto. Da man sich nun nicht wagte Gioltiüs
Ruhm anzutaslell, so rächte man sich an Orcagna, welcher ei-
gentlich mehr Hochschiilzung noch, als Giotto selbst, verdient.
S. Agincuurt hisl. (l. Part p. l. monu. Pag. 1-10. Peinmre Tafi
119. Uebrigexrs hätte Lan zi, obwol er sich nur [mit der Geschichte
der Malerei beschäftigt, dennoch das grösste Meisterwerk des Or-
cagna anzuführeri nicht unterlassen sollen , wenn solches auch ein
Werk der Bildnerei ist, welches aber in Vollendung und Seelenvol-
lem Ausdruck unübertroffen bleiben ulird. Es ist das in Marmor
ausgeführte Tabernakel in der Kirche Or San Nlichele in Florenz,
welches A. Orcagna um das Jahr 1359 vollendete. 1337 wurde
dieses Kornhaus erst zu einer Kirche eingerichtet. Gißvanni
Cinclli Le Beßczze rlella cfllä da" Firenze. Firenze 1677.
nennt es S. 71., wo er von ')l'c8gn8.,B iVerlcen pricht, Tuber-
mmola rli maniera grerrn, was sich xiicht auf den Styl, in welchem
es ausgeführt ist, sondern auf die äussre Form bezieht: Schade,
dass dieses Werk der Bildnerei noch durch keinen Kupferstich be-
kannlei- gemacht werden it, und dass uns davon nur ein Relief auf
eine sehr unbefriedigende Weise Cißßgllßfß in seiner Storia
xlrlla Scullura giebt, V01. I. XXII. Q.