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Unteritalien.
Buch.
ferung ihrer Vorfahren 52). Ihr Colorit erregt auch in der
That nach Anwendung der Oelfarbe noch immer Bewunderung.
lm_ niediceischen Museum ist eine Madonna mit der Lateini-
schen Unterschrift: Andreas Rico de Candia pinxit; ge-
meine Formen, ungeschickte Falten, rohe Composition; aber
die Farbe so frisch, lebhaft und glänzend, dass jedes neue
Werk daneben verlieren müsste; soi fest und dicht, dass sie,
mit Eisen bearbeitet, nicht weicht, sondern sich lostrenut und
in kleinen Schuppen abspringt. Die WVandfarben selbst der
ersten Griechen, oder ältern Italiener, sind sehr stark, in-
Oberitalien mehr noch, als im untern. ln S. Niceolo zu Tre-
viso überraschen durch ihre Härte einige Heiligenbilder an den
Kirchpfeilern, wovon Federici (meznurie trevigiazee sulle
opcre di disegno dal 1100 al 1800, per servire alla slnria
delle öelle arti in Iuil. Veneß 1803. II. 4. Q.) Hd. 1.
S. 188. Einige Kunstkenner meinen, diese Festigkeit der
Tinten rühre von einer damals bräuchlichen Beimisehung von
Wachs her, wie wir im folgenden Abschnitt bei der Oelma-
lerei sehen werden. Wären wir aber nur in unsern Forschun-
genalten Kunstverfahrens weiter vorgerückt, als wir leider
sind, so könnte es uns bei Herstellung alter Gemälde viel
helfen; auch fänden wir vielleicht das gediegene, geschmolzene,
leuchtende Colorit wieder , das wir an mehrern Lombardiscllcn
und Venezianer Malern, besonders an Coreggio, zu seiner
Zeit loben werden 53).
Die hier mitgetheilten Bemerkungen werden für, einen
Kenner, wo fehlende Schrift über die Zeit eines Genlällles be-
denklich macht, nicht; unnütz scyn. Wo Schrift ist, geht man
52) S. über diesen Gegenstand Dr. Jacob Boux Abhandlung;
Die Farben, 2tes Heft; Heidelberg 1828. Ueber andere alle Arten
ZU malen giebt Aufschluss Ce 71 ninrl Cennin 2' lrullata della Pü-
mm, mggsg in lucg h; prima vulm um annalnzümi ziel Cavaliere
Giusvppe Tambruni. Raum: 1821 in S. WVCT ÜbeFlW-IPÜ sich
mit der Technik der Malerei bekannt machen will, lülnll 68 durch
fßlgendeü Werk: Manual des jwmes arlistes et mIlßlWT-"f E" Pein-
tu" Pur M. P. l). Ruuvier, peintre, membre de la Snc1'etc' des
arts de Genäve, am-ien älöve de lüelcaclezlzie de Paris, Jedoch wird
niemand ohne zu malen hlaler. Q-
53) Viele wichtige Bemerkungen über die Technik der alten Maler
enthalten Rum ohrs angef. Forschungen. Q-