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Buch.
Kapitel.
XII.
Venezianer.
Gewalt von der Hauptßgur weit überragt werden. Sebastian ist eine
fein durchgebildete Jünglingsgestalt von zarter Enipündung und edler
Bewegung, der h. Antonius von bedeutender Kraft der Farbe und der
Charakteristik, auch die beiden Halb-
, flguren Johannes des Täufers und des
h. Dominikus sind trefflich aufgefasst,
Mali und endlich zeugt die Pietät, welche
M Cilll den oberen Abschluss bildet, von
1433i! energischer Tiefe der Empfindung.
v, Das Ganze ein Meisterwerk höchster
Kunsg, hvoll Kräft der Beäiandlung,
, {xiiy voll c melz 0 ne eine pur von
YVeichlichkeit: Ein anderes treff.
"i, liches Werk ist die thronende Ma-
AW w, Xi donna in S. Stefano zu Vicenza,
mit St. Georg und der h. Lucia, an
im il
St, K, der Stuf]; dels llhäones (in tltllllllsl-
r v, i, i; wir, g t i, Q ciren er nge , wie er von os 1c er
Schönheit des Zusammenklangs in
g l X imjl Charakteren und Farbengebung. Et-
H QM, tx was flüchtiger ist das Altarbild in
"V1, d; ßli der Brera Nr. 79 welches dieheil.
lxiili llul Viiilxk Helena und Constantin mit dem
i-iil Kreuz, dabei die Heiligen Rochus
i, l l" l! und Sebastian darstellt, und welches
Q man eher für einen Romanino halten
all. I" fiiwi könnte. Die Anbetung der Könige
_i_ in derselben Sammlung Nr. 134 ist
ein spätes geringeres Bild, welches
11 man ebenfalls kaum dem Meister
zutrauen mag. Vortrefflich dagegen
Fig. 118. H. Barbara, von P. Vecchio. Venedig. ist Heimsuchung Belvedere
zu Wien, edle freibewegte Gestalten
in köstlicher Landschaft, die allein. schon die volle Kraft des Künstlers
verräth.
Nicht minder bedeutend ist Palme in den hochgepriesenen Einzel-
gestalten, seien sie der Mythologie oder der Sage entlehnt, oder einfach
der Wirklichkeit entnommen. Auch in solchen Werken geht er von
Giorgione aus, und wenn er nicht die seelenvolle Tiefe und das ge-