Giorgione.
Bildnisse.
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alte Kopieen bekannt; so im Museum zu Stuttgart, im Belvedere zu
Wien und in der Galerie Borghese zu Rom. Wir nennen noch von
solchen Halbügurenbildern die von einem Satyr verfolgte Nymphe in
der Galerie Pitti, deren unberührte Theile durch das eigenthümlich
gedämpfte Feuer der Behandlung auf Giorgionaäs Hand hinzuweisen
scheinen; ferner eine Herodias in der Galerie Doria zu Rom, sowie
die mehrmals vorkommende Figur einer Sibylle, von der man Exem-
plare u. A. in S. Francesco zu Pavia und in der Pinakothek zu Mün-
chen, hier vielleicht als symbolische Darstellung der Eitelkeit oder
Fig. 11a.
Das Concert,
von Giorgione.
Galerie Pitti.
Vergänglichkeit, antriffn Das Münchener Bild verräth trotz starker
Entstellungen noch immer die grossen freien Formen Giorgionds, wenn
auch sein Kolorit nicht mehr zu erkennen ist.
Endlich war der Künstler schon zu seiner Zeit als einer der
bedeutendsten Porträtmaler geschätzt, und wir wissen, dass er u. A,
Katharina Cornaro und mehrere Dogen gemalt hat. Aber auch von
diesen Werken ist das Meiste verschollen, Anderes stark übermalt oder
sonst entstellt, und die meisten in den Galerieen mit seinem Namen
belegten Werke müssen als untergeschoben bezeichnet werden. Er-
wähnenswerth ist das Bildniss eines Maltesers in den Uffizien, Welches