Luini.
Bernardino
Tafelbilder.
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mit lebendiger Bewegung eine neben ihm in einer Vase stehende
Blume, einen Rittersporn ergreift, als Wolle es dieselbe abbrechen. Die
Mutter sieht gelassen diesem Spiele zu, ihr schönes Antlitz zeigt den
lionardesken Typus. Das Bild ist trefflich ausgeführt und liebens-
würdig empfunden, aber ohne tiefere geistige Belebung. Ein frühes
Bild ist sodann in S. Ambrogio an der Aussenseite der Chorsehranke
ein Eecehomo mit zwei Engeln, Christus voll Milde des Ausdrucks,
Madonna von Luiui.
aber etwas befangen in der Haltung, die Engel minder anmuthig als
gewöhnlich. Eine liebenswürdige Madonna mit dem zu ihren Füssen
stehenden Christkinde und vier Heiligen, Augustinus und Petrus Martyr,
Hieronymus und Dominieus, welehe_ einen knieenden Stifter in pracht-
vollem rothem Talar empfehlen, sieht man in S. Maria delle Grazie;
eine ähnliche mit Sebastian und einem anderen Heiligen, licht und
freskoartig in der Farbe, im Oarmine. Ein Meisterwerk des Künstlers
ist die Grablegung in S. Giorgio in Palazzo, von trefflicher Anordnung
und ergreifender Schilderung des Schmerzes. Die eine der frommen