Dossi.
Dosso
Mazzolino.
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Landschaft; auch David mit dem Haupte des Goliath, unter dem sich
aber wahrscheinlich ein Ritter aus Ari0st's Orlando birgt (X, 13), dort
fälschlich dem Giorgione zugetheilt, verräth die viel modernere Technik
Dosso's. In seinen späteren Werken findet man oft das Monogramm
eines von einem Knochen durchbohrten D (ndbssoa); so in einem ge-
waltigen Mannweib der Gal. Doria, in Welcher vielleicht Bradamante
oder eine andere Heldin aus dem Orlando furioso dargestellt ist. Mit
poetisch heitrem Sinn endlich betritt Dosso das Gebiet des Genre in
den ovalen Dekorationsbildern musizirender, schmausender und trinken-
der Männer und Frauen in der Galerie zu Modena. Ebendort befinden
sich mehrere tüchtig gemalte Porträts von Persönlichkeiten des ferra-
resischen Hofes.
Endlich hat Dosso im Castell von Ferrara, unterstützt von seinem
Bruder und von seinen Schülern, mehrere Gemächer mit Gemälden
geschmückt. Besonders bemerkenswerth ist die Sala del consiglio mit
reich bemalter Decke, und die Sala dell' Aurora mit den vier Tages-
zeiten, namentlich der berühmten Aurora. Alle diese Werke neigen
aber schon stark zum Manierismus. Auch nach Trient wurde Dosso
berufen, um das fürstbischöfliche Schloss mit Gemälden zu schmücken.
In den farbenprächtigen Deckenmalereien eines ovalen Zimmers darf
man seine Hand erkennen.
Endlich möge hier Lodovico Mazzolino angeschlossen werden, der
allerdings unter den Ferraresen am wenigsten von Rafael berührt wird,
vielmehr bei grosser Farbenpracht den heiteren dekorativen Sinn und
den naiven Realismus der älteren Schule mit einer gewissen Phantastik
in die neue Zeit hinüber trägt, und damit oft in seltsamer Weise einen
reineren Stil in Gewändern und sonstigem Aussenwerk zu verbinden
sucht. In Ferrara 1.481 geboren, machteauch er die Schule des Lo-
renzo Costa durch, hielt aber besonders an der scharfen Formbezeich-
nung der Paduaner fest, womit er eine venezianische Gluth des Kolorits
zu verbinden weiss. Dazu gesellt sich oft in alterthümlicher Weise die
Vorliebe für reichen Goldschmuck. Seine kleinen miniatilrartig aus-
geführten Bilder sind Wahre Juwele an Leuchtkraft und zierlicher
Vollendung.
Am reichsten ist der Künstler im Museum zu Berlin vertreten.
Ein frühes Bild vom Jahre 1509 ist der unter Nr. 275 aufgestellte
Flügelaltar, welcher im mittleren Theile die thronende Madonna und
auf den Flügeln den h. Antonius und Magdalena zeigt; ein tüchtiges
Werk von etwas alterthümlicher Schärfe, bei leuchtender Färbung.