Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 2)

Dosso Dossi, 
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zu Ferrara, einem ehemaligen Pal. Trotti. Im Jahre 1519 ausge- 
führt, wie man im zweiten Zimmer liest, geben sie einen lebendigen 
Wiederschein der römischen Eindrücke des Meisters und trotz starker 
Zerstörungen eine köstliche Wirkung, in welcher die geistvolle Orna- 
mentik mit den freien figürlichen Darstellungen an den Kreuzgewölben 
des zweiten und der Lünetten des Spiegelgewölbes im ersten Zimmer 
sich auf's schönste verbindet. Weit reicher und viel besser erhalten 
sind die prächtigen farbigen Dekorationen an der Decke eines Zimmers 
im Pal. Scroffa, welche ebenfalls Garofalo zugeschrieben werden und 
dem Stile Dosso's nahe verwandt erscheinen. Endlich giebt es auch 
einige Genrebilder von Garofalo, so im Palazzo Sciarra zu Rom eine 
Eberjagd und im Pal. Colonna ein dem Bagnacavallo zugeschriebener 
Reiterzug. Das letzte uns bekannte Bild des Künstlers, 1549, ein Jahr 
vor seiner völligen Erblindung ausgeführt, ist die Anbetung der Könige 
in der Galerie zu Ferrara Nr. 51, allerdings etwas matt in der Farbe, 
aber reich an schönen Einzelheiten und besonders durch eine herrliche 
Landschaft ausgezeichnet. 
Ein Künstler von ähnlichem Entwicklungsgang und verwandter 
Richtung bei ungleich geringerer VAnlage ist Giambattista Benvenuti, 
genannt l'Ort0lano, angeblich 1467 geboren und 1525 gestorben. Auch 
er ging aus der Schule des Lorenzo Costa hervor und wandte sich  
später dem Einflüsse RafaePs zu, nicht ohne durchgreifend von Garofalo 
bestimmt zu werden, dem er bisweilen so nahe kommt, dass ihre Werke 
nicht selten miteinander verwechselt werden. Ein gutes dem Garofalo 
verwandtes Bild ist die Geburt Christi, in der Galerie zu Ferrara, 
Nr. 79. In Petersburg besitzt die Galerie der Ermitage von ihm 
zwei ansprechende Bilder, Christus mit der Samariterin am Brunnen, 
und die Ehebrecherin vor Christus. In der Galerie zu Dresden sieht 
man eine Verlobung der h. Katharina, ehemals dem Giulio Romano 
zugeschrieben. 
Zu weit grösserer Bedeutung erhebt sich Dosso Dossi, neben 
Garofalo das Haupt der ferrareser Schule, an feiner Anmuth jenen 
Meister nicht erreichend, vielmehr nach kühnen grossartigen Wirkungen 
strebend, vor Allem durch ein Kolorit von seltner Gluth und Leucht- 
kraft und durch hochromantische landschaftliche Gründe ausgezeichnet. 
Er ist der eigentliche Poet der ferraresischen Schule i). Giovanni di 
Niccolb Lutero, wie sein eigentlicher Name ist, wurde um 1479 zu 
Dosso 
Ueber 
vgl. 
Ausführungen 
feinen 
die 
Lermolieffiß:
	        
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