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Romano.
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und in den einzelnen Motiven ächt rafaelische Anklänge verräth. Eine
kräftige Farbe entspricht dem energischen Wesen des Künstlers, nur
die Schatten sind zu dunkel und schwer, im Uebrigen beherrscht ein
goldig warmer Ton das Ganze. In den einfacheren Madonnen dieser
Zeit herrscht oft noch grosser Schönheitssinn und edler Linienzug, aber
die Jungfrau ist stets einen Grad weltlicher als bei Rafael, und das-
selbe gilt vom Kinde. Zu den tüchtigsten dieser Bilder gehört eine
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Madonna
m Giulio Romano.
Drnsden
Madonna in einer Kapelle der Sakristei von St. Peter, liebenswürdig
componirt und herzlich in der Empfindung, nur in der Farbe durch
starke Firnisse auffallend gelb und braun. Die Mutter hält das Christus-
kind auf dem rechten Arm und greift mit der Linken dem kleinen
Johannes unter das Kinn, ein allerdings ziemlich genrehaftes Motiv.
Aehnliche Madonnen sieht man im Pal. Colonna und in der Galerie
Borghese, letztere besonders frei undredel" componirt und von klarer
Färbung. Auch die Tribuna der Uffizien besitzt eine Madonna von
seiner Hand, die jedoch bei energischer Auffassung schon etwas Leeres,