Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 2)

Sogliani. 
Ghirlandajo. 
Ridolfo 
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mit dem Namen des Künstlers "Johannes Antonius Soglianus" und der 
Jahrzahl 1521 bezeichnet, ein Werk von gediegenem Studium, na- 
mentlich tüchtiger Kenntniss des Nackten und sorgfältiger Farben- 
behandlilng. Etwas minder bedeutend und von geringerer Durchloildung, 
doch im Einzelnen von schönen Motiven ist in der Sakristei von 
S. Jacopo die von den Heiligen Jakobus, Katharina und Magdalena 
verehrte Dreifaltigkeit. Im Dom zu. Pisa sieht man von ihm ein 
Marienbild, welches von Andrea del Sarto begonnen War und von ihm 
vollendet wurde, sodann im Chor Noah's Opfer, wo die Zeichnung auf 
Einflüsse Michelangelds deutet; ausserdem ebendort eine Madonna mit 
Heiligen im rechten Querschiff, welche von Perin de] Vaga begonnen 
War; endlich noch zwei Madonnenbilder im Palazzo Corsini und in der 
Akademie zu Florenz, Saal d. gr. Gemälde Nr. 80, sowie ebendort 
Nr. 86 eine Madonna, die dem h. Thomas ihren Gürtel reicht, vom 
Jahr 1521. 
Grössere Bedeutung hat Ridolfo Ghirlandajo, der 1483 geborene 
Sohn Domenico's, der nach dem frühen Tode seines Vaters durch 
seinen Oheim Davide die erste künstlerische Unterweisung erhielt und 
sodann unter den mannichfachen Einflüssen aufwuchs, welche das gegen 
Ausgang des Jahrhunderts noch einmal kräftig aufblühende Kunst- 
leben seiner Vaterstadt der strebsamen Jugend darbot. Am meisten 
wirkte auf ihn Fra Bartolommeo, bei welchem er nach Vasari's Bericht 
eine zeitlang gelernt haben soll, und zwar in jenen Jahren, als derselbe 
mit Rafael verkehrte. In der That hat auch der edle Stil des Ur- 
binaten auf Ridolfo seine Einwirkung nicht verfehlt. Die überaus 
lebhafte, besonders in glänzenden rothen Tönen sich ergebende Färbung 
ist noch ein Erbtheil Rossellfs.  
Zu den früheren Werken Rid0lf0's gehört eine Krönung der 
Jungfrau mit sechs Heiligen vom Jahre 1503 in der Sammlung des 
Louvre. In den würdigen Gestalten der Madonna und Christi er- 
kennt man den Einfluss Fra Bartolommeds, nicht minder in den aus- 
drucksvoll charakterisirten Köpfen und lebendig bewegten Figuren der 
Heiligen. Zwei von ihnen blicken aus dem Bilde heraus, ein Motiv, 
welches schon Domenico Ghirlandajo anzuwenden liebte und das dann 
bei den meisten Florentinern häufig wiederkehrt. Die Verehrung des 
Christkindes, welche in der Ermitage zu Petersburg dem Granacci 
zugeschrieben wird, scheint in der That mit Hülfe dieses Künstlers 
von Ridolfo ausgeführt zu sein. Ein tüchtiges Werk dieser früheren 
Zeit sind die Heiligen Cosmas und Damianus mit Sebastian und einem
	        
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