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Buch.
Kapitel.
Michelan gelo
Buonarroti.
licher Schönheit, die anmuthvollste in der ganzen Reihenfolge. Mit
übereinander geschlagenen Knieen bequem und doch vornehm dasitzend,
wendet sie mit der Linken die Blätter eines Buches, in welchem sie
mit dem Ausdruck stiller Sammlung liest, Während die rechte Hand
lässig herabhangend sich halb in die Falten des herabgeglittenen
Mantels birgt: Ausdruck, Bewegung und Gewandung von harmonischem
Zusammenklang. Von den beigegebenen Knaben ist der eine be-
schäftigt mit einer Fackel eine herabhangende Ampel anzuzünden.
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Ganz anders stellt sich das Motiv des Lesens in dem folgenden Pro-
pheten Joel dar. War bei der Sibylle der edle Kopf von einem weihe-
vollen Ausdruck stiller Sammlung überhaucht, so zeigt der porträtmässig
individuelle Kopf Joölls mit der hohen, von Locken eingerahmten Stirn
und dem intelligenten Gepräge der durchgearbeiteten Züge den Aus-
druck angespannten Forschens, mit welchem er die Schriftzüge auf
dem Bande zu enträthseln sucht, welches er mit beiden Händen ent-
rollt. Die beiden Knaben mit ihren Büchern entsprechen dieser
Thätigkeit.