der Sixtina.
Decke
Geschichte
Genesis.
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Welt von rein idealen Bildungen, welche nichts Anderes sind als ein
edler Schmuck für das ersonnene Prachtgerüst, die lebensvolle Ver-
körperung der architektonischen Glieder. In fein erwogener Abstufung
nach Grösse, Motiven der Bewegung und Farbengebung fügen sie sich
dem rhythmischen Gesetz des Ganzen wirkungsvoll ein; grösstentheils
stein- oder bronzefarben geben sie sich bloss als Dekoration; nur an
den wichtigsten Stellen tragen sie den farbigen Schein des Lebens.
Dieser Schmuck beginnt unter den Propheten und Sibyllen, wo kräftige
Gottvnter,
Sixtina.
Kinder in natürlicher Färbung die Namensschilde tragen. Sßdarln Sieht
man an den Pilastern je zwei karyatidenartige Kinderfiguren, stets ein
Pärchen von Knabe und Mädchen, welche die Steinfarbe der Architektur
zeigen. Neben ihnen lehnen in den freien Zwickelllächen bronzefarbene
nackte Jünglingsgestalten, von grösster Mannigfaltigkeit der Bewegung.
Den Abschluss der Dekoration bilden auf den Vorsprüngen der ver-
kröpften Gesimse- abermals nackte Jünglinge, die wieder in Naturfarbe
durchgeführt sind. Trotz dieses unabsehbaren Reichthums von Gestalten
herrscht in dem Ganzen eine Ruhe, Harmonie und Klarheit, die allein
schon beweisen, Welch hoher architektonischer Sinn mit der Meister-