Kapitel.
Altchristliche Epoche.
Bibliothek, welches für den Kaiser Basilius I. (867 bis 886) aus-
geführt wurde. Auch hier lässt sich namentlich in den Geschichten
des alten Testaments noch die ganze Lebendigkeit der ältern Kunst
erkennen, aber auch die späteren Scenen aus dem Leben Gregoris sind
meistens kräftig erfunden, in Bewegungen, Gewändern und Köpfen
herrscht noch antike Würde, und der pastose Farbenauftl-ag in Seiner
iiliiiliieviiilfhiäiuftiriiiiSkiwfiiäiielfofeilllilliäezi? tüchtiger
rath das Psal-
terium derselben Bibliothek, Welches dem Anfang des Jahr-
hunderts anzugehörcn scheint. Be-
sonders in der massenhaften An- 14.1." _-J
Wendung der Personiiikation, sowohl
für natürliche Erscheinungen als
für sittliche Begriffe, aber auch in l (v
Kraft und Lebendigkeit des Aus-
drucks und der Bewegung, imWurf ibf"
der Gewänder und dem Charakter k.
der Köpfe spricht sich die Nach-
Wirkung der Antike aus. i,
Inzwischen hatte sich eine l; l,
spezifisch byzantinische Kunst, der .15 '
es vor Allem auf Pracht und Zier-
lichkeit der Ausführung ankam, X
selbständiger entwickelt. Nach dem mit
Bilderstreit namentlich tritt eine u
neue Bichtung in's Leben, die nun rßzggffhtr;
zugleich den Anschauungskreis er-
Weitert; indem Sie) auf leidcznschafl? Jcsaias zwischenlrlclgsiblifiund Dämmerung.
liche Erschütterung des Gemüthes Vaticanm
ausgehend, die Scenen des Leidens
und der Marter, welche die frühere Kunst ablehnte, mit Vorliebe
behandelt. Dadurch erst ist der schärfste Bruch mit dem klassischen
Alterthüm vollzogen, welches in seiner klaren, lebensfreudigen Auf-
fassung solche Scenen vermeidet, während das christliche Gefühl
am liebsten in ihnen schwelgt. Doch erkennt man in der oft sehr
grossartigen und lebensvollen Auffassung der Gestalten immer noch
Nachwirkungen der Würde antiker Kunst. So in einem Manu-
script des 10. Jahrhunderts in der Vaticana mit den Weis-
sagungen des Jesaias, wo u. A. der Prophet zwischen der Nacht