Kapitel.
Epoche.
Altchristliche
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in der That schon antike Schriftsteller gelegentlich solchen Schmuck
erhielten, beweisen ein Homer in der Ambrosiana zu Mailand und
ein Virgil im Vatikan, beide Wohl noch dem vierten oder fünften
Jahrhundert angehörig. (Fig. 19.) Hier tritt, wenn auch schon in
vergröberter und sturnpferer Form, die ganze Lebendigkeit antiker
Erzählung in einer Fülle von Bildern hervor, bei denen noch die naive
Einfachheit und die lockere Compositionsweise antiker Malerei nach-
wirkt. Auch der Terenz der Vaticana ist ein Werk, das in einer
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Vaticana.
Aus dem Josua der
vergröberten Umbildung der späteren Zeit noch gute und lebensvolle
Motive der Frühepoehe erkennen lässt. Dieser Gebrauch ging nun
bald auf die heiligen Bücher der Christen über, mochten sie für den
öffentlichen Gottesdienst, oder für die Hausandacht und den Privat-
gebrauch bestimmt sein. Eins der frühesten und merkwürdigsten Zeug-
nisse dieser Art ist der J osua im Vatikan, in dem vorliegenden
Exemplar zwar einer späteren Epoche angehörend, aber offenbar nach
einem Vorbild der besten altchristlichen Zeit. (Fig. 20.) Auch hier
ist Alles noch von antikem Leben erfüllt, besonders die kriegerischen