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Buch.
Frührellaissaulce.
Donzello als NGkLp0litiLl10F in Ansprueli genommen, von denen sieh aber
urkundlich nachweisen lässt, dass sie Florentiner waren, der erstere
1451 geboren und 1509 gestorben, der jüngere 1455 geboren. Ailch
(liesen wird eine Anzahl von Bildern in Neapel beigelegt, welehe unter
sich wieder so stilverschieden sind, dass sie für die Charakteristik der
Meister keine Bedeutung haben. Alles wohl erwogen dürfte man ihnen
vielleicht am ersten die Kreuzgaiigs-lrllresken von S. Severino zu-
schreiben.
Wir
damaligen
verzichten darauf, uns in dem unerfreulichen Gestrüpp
neapolitanischen Mfalerei noch weiter zu ergehen.
der
Wir stehen am Ende einer Epoche, die zu den grössten und
tblgenreichsten der Kunstgeschichte gehört. Während eines Jahrhun-
derts hat die Kunst gewaltigere Umgestaltungen erfahren, als in dem
gesammten, fast tausendjährigen Zeitraum vorher. Die Entdeckung
der Natur und des Menschen, mächtig gefordert durch den aus dem
Schutt des Mittelalters wie ein Phönix verjüngt aufsteigenden Geist
des klassischen Alterthrlms, hat der Malerei neue Ziele gestellt und
das ganze unermessliche Reich der Wirklichkeit ihrenBlieken erschlossen.
Gleichwohl bleibt der Gedankenkreis grösstentheils noch der kirchlich
mittelalterliche, aber meistens sind die Heiligengesehichten dem lllaler
nur ein willkommener Vorwand, um seine Kenntniss der menschlichen
Gestalt und des gesammten Lebens, um sein tiefes Studium der Natur,
der Landschaft und der Architektur, seine Beherrschung der Perspek-
tive und der malerischen Technik daran zu entfalten. Ein wunder-
barer Lenzeshauch, ein ilnablässiges Keimen und Knospen webt in a1l'
diesem Ringemund Streben, treuherziger Ernst, innige Hingabe er-
greifen uns selbst da, wo das volle Ziel noch nicht erreicht wird. Und
wenn das religiöse Pathos zurücktritt und sich inidas rein menschliche
auflöst, so erkennen wir darin ein tiefes Gesetz geschichtlicher Noth-
Wendigkeit.
Und doch ist nicht zu leugnen, dass in der Mehrzahl dieser
Werke zwischen Inhalt und Form eine Kluft entsteht, welche auf
diesem Standpunkt der Entwickelung noch nicht ausgefüllt werden
konnte. Die Freude am Wirklichen ist so gross, dass sie oft über
das Ziel ruhig klarer Composition hinausschiesst und in der unabseh-