Kapitel.
Malerei
Die
Unteritalien.
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gresser lllanniehthltigkeit wird ein poetischer Zauber über das Ganze
ausgebreitet (Fig. 160). Bisweilen sind es steile Blelsbildungen mit
zarten Bäumchen im ersten Schmuck des Lenzes, meist aber blickt
man in offene Thätler mit sanft geschwungenen Hügelzügerx, etwa in
der Art wie die umbrisehe Kunst sie den oberen ldbergegenden nach-
gebildet hat. Es ist offenbar ein Künstler, der in seltenem Grade die
selbständige Bedeutung der Landschaft empfunden und wiedergegeben
Fig. 160.
Aus den Fresken im Kreuzgang von S.
Severinu zu Neapel.
hat. S0 liegt auf diesen Scenen ein milder Hauch klösterlichen Idrie-
dens, herzlicher Innigkeit und andäehtiger Stimmung.
Sehr verschieden von diesen Arbeiten sind die dem Zingaro sonst
beigelegten Werke , die theils den Handrischen Stil , theils sogar die
modernere Ausdrucksweise des 16. Jahrhunderts verrathen. Aehnliehes
gilt von Simone Papa d. 511., der sich an den Wandbildern von S. Se-
verino betheiligt haben soll und dem man verschiedene Tafelbilder im
Museum zu Neapel zuschreibt, welche den ausgeprägten flandrischen
Stil zeigen. Endlich werden noch die Brüder Pietro und Ippolito