Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1)

Kapitel. 
Epochä. 
Altchristliche 
behandelt, aber nicht gerade lebendig oder bedeutendrin der Composition. 
Dagegen voll naiver Frische in der Schilderung die Scenen des alten 
Testaments, welche über den Säulenstellilngen des Mittelschiffs als durch- 
laufender Fries die Wände schmücken. (Fig. 11.) Ein Theil derselben 
gehört freilich einer späteren bloss aufgemalten Restauration an, aber 
die grosse Mehrzahl ist im Wesentlichen Wohl erhalten und beweist 
ein auffallendes F ortwirken antiker Auffassung, Die Farben sind 
kräftig und durch aufgesetzte Goldlichter in der Wirkung gesteigert, 
während dagegen am Triumphbogen Alles auf Goldgrund erscheint 
Offenbar lag darin die Absicht, nach Auffassung der Kirche das alte 
Testament als Vorbereitung und Vordeutung des neuen aufzufassen und 
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Fig. 11. Josua vor Jericho. 
Von den Mosaiken im Schiff von S. Maria Maggiore. 
Rom. 
dieses am Triumphbogen in erhöhtem Glanze als die Erfüllung zu 
zeigen. Jedenfalls muss der ganze Cyclus nicht bloss als einer der aus- 
gedehntesten, sondern auch als einer der merkwürdigsten betrachtet 
werden, da in keinem altchristlichen Monumente die Tendenz auf rein 
erzählende Darstellung in solchem Umfange wiederkehrt. 
Geringere Reste derselben Zeit haben sich in der prächtigen 
Basilika S. Sabina auf dem Aventin erhalten, welche durch Papst 
Cölestin I. (bis 432) erbaut wurde. Es sind an der Eingangswand 
zwei weibliche Figuren, welche die Kirche unter den Heiden und die 
Kirche der Beschneidung darstellen, in denen trotz starker Zerstörung 
ein tüchtiges Nachleben der Antike zu erkennen ist. Nicht viel später, 
wahrscheinlich unter Papst Hilarius (bis 468) wird das Mosaik in der 
Kapelle S. Giovanni Evangelista am Baptisterium des Lateran ent-
	        
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