IX. Kapitel.
VOI]
Schule
Die
Venedig.
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lung zeigt. Ein etwas kleineres Bild ebendort, Nr. 10, ist vollends
so hölzern, dass man es nicht wohl dem Meister zusprechen darf.
Dasselbe gilt von zwei ähnlichen Madonnen der Brera zu Mailand,
von welchen Nr. 292 nur eine harte, ziemlich schwache Schulcopie,
Während Nr. 293 Wenigstens von einem tüchtigen Schüler herrührt.
Ob die übel zugeriehtete Madonna in der Galerie von Bergamo von
des Meisters eigener Hand stammt, ist bei dem jetzigen Zustande des
Madonna. von Giovanni Bellini.
Venedig,
Akademie.
Bildes schwer zu sagen. Von köstlichem malerischen Reiz dagegen
ist die kleine Madonna, welche aus dem Arsenal in die Sammlung der
Akademie von Venedig gelangt ist (Fig. 152): in der Anordnung
herrscht schon eine schlichte Natürlichkeit, der Ausdruck der Mutter
hat etwas sorglich Liebevolles, die in Wolken schwebenden Engel-
köpfchen sind voll Anmuth, vor Allem aber ist die lalare, heitre Land-
schaft des Hintergrundes von idyllischem Zauber. Zu den anziehend-
stcn Werken dieser Art gehört eine Tafel derselben Sammlung, mit