Kapitel.
Venedig.
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Schule
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aber von tiefer Leuchtkraft und klarem Ton. Aehnlichen Typus hat
ein kleineres Bild im Museum zu Berlin, welches die Madonna dar-
stellt, mit dem auf einer Brüstung vor ihr stehenden Kinde; steif und
mühsam, besonders das Kind reizlos. Ebenso unerfreulich ist in der-
selben Sammlung der h. Georg, der zu Pferde gegen den Drachen
kämpft, unglaublich scharf, hölzern und mangelhaft gezeichnet, kühl
und Hau im Temperaton, so dass man der Jahrzahl 1485 und der
Namensbezeichnung kaum glauben möchte. Solche Bilder bezeugen
entweder einen momentanen Rückschritt oder die Hand ungeschickter
Gehülfen. Hart und von trockener Nüchternheit ist auch ein h. Martin
zu Pferde vom Jahr 1491 in der Galerie zu Bergamo, auf den
Seitentafeln S. Stephanus und Joh. der Täufer, ebenfalls blass, fast
freskoartig im Kolorit. Weit besser dagegen in derselben Sammlung
eine kleine Madonna von 1486 und eine andre von 1488, von tiefer
Farbenkraft. Tüchtige Arbeiten dieser späteren Zeit sind mehrere
Einzelfiguren in der Akademie zu Venedig: die h. Barbara von
149O, aus der Mad. de' Miracoli, energisch und bedeutend, von gross-
artiger Anmuth; ebendaher die h. Clara; sodann aus der Kirche
S. Geminiano die h. Maria llfiagdalena, von ähnlich feierlicher Würde.
Neben Bartolommeo stellt sich ein Künstler derselben Familie,
Aluzise oder Intigi Woarim, der einen ähnlichen Entwicklungsgang von
paduanischer Härte zu kraftvoller malerischer Durchbildung zurück-
legt. Darf man ihm die grosse Ausgiessung des h. Geistes zusprechen,
Welche im Museum zu Berlin unter die Namen Antonio und Barto-
lommeo Vivarini vertheilt ist, so würde sich daraus ergeben, dass er
in seinen Anfängen mit dem überaus schweren, mühsamen und uner-
freulichen Realismus, mit der plastischen Schärfe und dem fahlen,
kühlen Kolorit der Paduaner zu kämpfen hatte. Dazu kommt noch
eine handwerkliche Nüchternheit der Auffassung, welche gerade dieses
Werk besonders unerquicklich macht. Entschiedene Fortschritte be-
kundet schon der Madonnenaltar vom Jahr 1476, in der Kirche zu
Monte Fiorentino, bezeichnet, vhiudovicus Vivarinus Murianensis",
ebenso die aus S. Francesco zu flreviso in die Akademie von Venedig
gelangte thronende Madonna mit sechs Heiligen, vom Jahr 1480, die
namentlich in der freieren Gruppenbildung einen Einfluss Giovanni
Bellinfs verräth. Hier nennt der Künstler sich wie meistens „Alvixe
Vivarini". Tüchtig durchgeführtäaber ummer noch in dem trüben,
schweren Kolorit der Paduaner, 1st sein S. Matthäus in derselben
Sammlung; nicht minder charaktervoll ebendort J oh. der Täufer;