Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1)

VII. 
Kapitel. 
Schule 
paduanische 
ihre 
und 
Ausläufer. 
485 
Hellebarde stützen, mit welcher er einer Hydra den Kopf abgeschlagen 
hat. Im Hintergrunde gewahrt man ein ritterliches Gefecht und dabei 
in einem Fluss eine Galeere vor Anker liegen. So qmmderlich dies, 
Alles zusammengewürfelt erscheint, so hat doch das kleine zierlich 
ausgeführte Bild trotz einer gewissen Leblosigkeit der Figuren etwas 
poetisch Anziehendes, was freilich grossentheils auf Rechnung der 
lieblichen Frühlingslandschaft kommt. 
Eine gewisse Verwandtschaft mit diesem Künstler verräth Dome- 
nico Panetti (1460 bis 1512), der ebenfalls umbrische Eigenthümlich- 
keiten zeigt und durch kraftvolle Färbung besonders sich auszeichnet. 
Eine thronende Madonna mit Donatoren im Dom zu Ferrara, mit 
seinem Namen versehen, ist trotz des tiefen Tones nicht sonderlich 
erfreulich. Unter den in der Galerie daselbst befindlichen Bildern ist 
eine ebenfalls bezeichnete Heimsuchung noch etwas alterthümlich steif 
mit unschönen Köpfen, aber prächtiger Farbe und kühler fein ge- 
stimmter Landschaft. Sein Meisterwerk ist aber ebendort die Tafel 
mit dem h. Andreas, im Kolorit des tiefrothen Mantels und dunkel- 
blauen Gewandes von gewaltiger an die van Eyck erinnernder Gluth 
und von grossartiger Macht der Charakteristik, dabei eine Landschaft 
von köstlicher Klarheit, zierlich wie ein iiandrisches Werk. Das Museum 
zu Berlin besitzt von seiner Hand eine ebenfalls bezeichnete Pieta 
mit einem knieenden Stifter, offenbar ein frühes Werk, von alter- 
thümlicher Scharfe der Behandlung und trüber Färbung, aber trotz 
der hölzernen Gestalt Christi von ergreifendem Ausdruck. Die Neben- 
üguren erinnern an Francia, die Landschaft hat eine unheimliche 
Sciroccostimmung. 
Endlich möge noch Filippo Mazzuola von Parma angeschlossen 
werden, der bis 1505 lebte, ein nicht eben hervorragender Künstler, 
dessen harte Temperabilder noch letzte Anklänge an die paduanische 
Kunst und an Mantegna verrathen. Ein bezeichnetes Bild von 1502 
im Museum zu Berlin stellt die thronende Madonna mit der h. Clara 
und Katharina dar und ist bei einer gewissen dürftigen Leere des 
Ausdrucks nur Mittelgut. Energisch und bedeutend dagegen, fast wie 
ein Antonello da Messina, straff in Haltung ist ein männliches Porträt 
in der Brera zu Mailand, ebenfalls mit dem Namen des Künstlers 
bezeichnet.
	        
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