Kapitel.
VII.
paduanisclme
Die
ihre
und
Schule
Ausläufer.
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Mantegnaßs her, an Adenen
Ebene ihrer Umgebungen
von den ähnlichen landschaftlichen Gründen
diese ganze Schule sich für die einförmige
schadlos hält.
Beträchtlich jünger als diese beiden und durch sie in seiner ersten
Entwicklung bestimmt, ist Lorenzo Costa. In Ferrara 1460 geboren,
wuchs er Wahrscheinlich in den Werkstätten von Tura und Cossa auf,
scheint aber dann auf der Wanderschaft besonders die Werke von Fra
Filippo und Benozzo Gozzoli studirt zu haben, deren Einfluss einen
Hauch von heitrer Anmuth in seine frühen Arbeiten wirft. Doch ver-
bindet sich damit zuerst noch die scharfe und harte Formbezeichnung
und die schwere Färbung des Tura, so auf dem Altarbilde der Benti-
vogliokapelle in S. Giacomo maggiore zu Bologna, einer Madonna,
welche von Giovanni Bentivoglio sammt seiner Gattin und elf Kindern
verehrt wird. Das Bild trägt den Namen des Künstlers und das Datum
1488 und ist eine anspruchslos tüchtige, wenngleich etwas nüchterne
Arbeit. Die Pracht des Thrones mit den Bronzestatuetten auf Krystall-
kugeln, mit Basreliefs und andern Ornamenten geschmückt, erinnert
wieder an Tura. Der Künstler wurde von den Bentivogli und anderen
Familien Bolognals mit Auftragen reichlich bedacht, so dass man dort
noch jetzt seine meisten Werke findet. In derselben Kapelle sind
besonders die allegorischen Bilder vom Triumph des Lebens und des
Todes trotz ihrer abstrusen Phantastik reich an anziehenden Einzel-
heiten. Dann kommt die Zeit, wo Costa in Austausch mit seinem
Freunde Francesco Franoia tritt, dessen milde Gelassenheit und tiefer
Farbenschmelz mit dem röthlichen Fleisch und der satten Leuchtkraft
der Gewänder er aufnimmt. Die thronende Madonna mit vier Heiligen
und musizirenden Engeln im Bogenfeld, vom Jahr 1492, in der Kapelle
der Bacciochi von S. Petronio, bezeichnet den Wendepunkt in seiner
Entwicklung. Während die Gestalten an Francia erinnern, lässt die
Pracht der Architektur mit dem Goldschmuck, den Reliefs und den
Intarsien die ferraresische Abkunft erkennen. _ Immer mehr tritt dann
der Anschluss an Francia hervor; so im Chor von S. Giov. in Monte
eine Krönung Maria mit sechs schön gruppirten Heiligen und eben-
dort eine thronendeiMadonna mit vier Heiligen und liebenswürdigen
musizirenden Engeln; angeblich von 1497. Von 1499" datirt die Pre-
della mit der Anbetung der Könige in der Brera, ein etwas buntes,
zierlich reiches Werk von perugineskem Charakter und von auffallend
geringem Formgefühl. Ungleich bedeutender sind die Fresken in den
Bogenfeldern der Bentivoglio-Kapelle in S. Giacomo maggiore zu