Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1)

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Buch. 
Die Frührenaissance. 
hereinzublicken. Es ist eins der frühesten und kühnsten Beispiele 
solcher perspektivischen Darstellungen, welche die Decke eines Raumes 
nicht mehr als eine Fläche, sondern als einen in's Unendliche vertieften 
Raum auffassen. Melozzo da Forli hatte ungefähr um dieselbe Zeit 
Aehnliches in S. Apostoli zu Rom versucht, und Correggio sollte später 
diese Darstellung der "Froschperspektive" (des nsotto in su") zur 
Vollendung bringen und den Malern der Zopfzeit ein verhängnissvolles 
Beispiel geben. 
Neben diesen und andern umfangreichen Monumentalwerken, die 
er für den Markgrafen ausführte, entstand eine Reihe kirchlicher Ar- 
Fig. 139. 
Von hlantegnais Fresken im Palazzo di Gorte zu Mantua. 
beiten, die nicht minder den stetigen Fortschritt in der Entwicklung 
Mantegnafs verrathen. Er bleibt dabei gewissen alterthümlichen strengen 
Zügen treu, hält auch an der scharfen, plastischen Bestimmtheit des 
Stils fest, weiss aber damit zuweilen eine vornehme Hoheit und An- 
muth zu verbinden und strebt mit Erfolg nach grösserer malerischer 
Wirkung, ohne darum die Gewissenhaftigkeit der Ausführung aufzu- 
geben, die in diesem Grade nur noch bei Lionardo und Dürer ange- 
troffen wird. Eins der köstlichsten Werke dieser Art ist die Madonna 
bei Lady Eastlake in London. Nicht minder trefflich eine kleine Tafel 
mit der h. Jungfrau, die sich an dem auf ihrem Schoosse schlummernden 
Kinde erfreut, in den Uffizien Nr. 1025, bei aller Strenge doch lieb-
	        
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