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Buch.
Die Frührenaissance.
alte Kopie im Museum zu Berlin.) Eins der Hauptbilder ist sodann
die grosse Altartafel in der Nationalgalerie zu London, wiederum die
thronende Madonna, diesmal aber mit der h. Anna den Sitz theilend,
von vier Heiligen verehrt, eins der herrlichsten Werke des Meisters,
an Innigkeit der Empfindung, Vollendung der Zeichnung und Schmelz
des Kolorits unübertroffen. Dazu gehört als Lünette der todte Christus
im Schooss der Mutter, von zwei Engeln beklagt, ebenfalls von tiefem
Ausdruck und warmer Färbung. (Eine alte Kopie im Museum zu
Berlin.) Ein einfaches Bild der Madonna, die das vor ihr stehende
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Fig. 185.
der Madonna, aus der Verkündigung.
Bologna.
Halbügur
Von Fr. Francia.
Kind hält, von zwei Heiligen umgeben, in derselben Londoner
Sammlung.
In die beste Zeit des Meisters fallen sodann die Fresken in S.
Cecilia zu Bologna, die er in Verbindung mit seinen Schülern und
Gehiilfen bis 1509 ausführte. Von seiner Hand rühren die Vermäh-
lung der h. Cäcilia mit Valerian und ihre Bestattung: edle Werke von
jener stillen contemplativen Stimmung, die allen Arbeiten Francia's
eigen ist und den kräftigen Ausdruck des Geschehens abdämpfen; be-
sonders das erstere Bild voll Schönheit und in edel abgewogenem
Aufbau durchgeführt. Zahlreiche andere Fresken seiner Hand sind
untergegangen, namentlich jene, mit Welchen er den Palast der Bentivogli