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Buch.
Frührenaissancp.
Die
den h. Geist herabsendet, und in der schönen Frühlingslandschaft sieht
man im Hintergrunde links Johannes den Täufer predigen, rechts
Christus das neue Lehramt ausüben. Die Federstudie zu den beiden
Hauptfiguren besitzt die StädePsche Sammlung in Frankfurt.
Steht hier der Künstler den grössten Zeitgenossen ebenbürtig da,
so gilt dies in vielleicht noch höherem Grade von dem dritten Bilde,
der Schlüsselverleihung an Petrus. (Fig. 128.) Hier ist die ganze
Grösse eines Ghirlandajo, machtvolle Feierlichkeit des Eindrucks,
rhythmischer Stil der Gewänder, Adel und Schönheit der Charakteristik.
Den Hintergrund schliessen zwei Darstellungen des Constantinbogens
und dazwischen im Mittelpunkt ein achteckiger Kuppelbau im Stil der
F rührenaissance, gleichsam als idealer Ausdruck römischer Herrlichkeit.
Den weiten Tempelplan hat der Künstler mit einer Menge von Figuren
ausgefüllt, die nur dazu da sind, um sein Geschick in der Darstellung
mannigfaltiger Bewegungen zu zeigen. Der landschaftliche Hintergrund
giebt nicht die romantischen Gebirgsthäler Umbriens, sondern die sanf-
ten Hügelzüge, wie sie beim Monte Mario das Tiberthal begleiten.
Noch drei grosse Bilder, die Geburt Christi, ihr entsprechend die
Findung Mosis und in der Mitte die Himmelfahrt, hatte Perugino an
der Altarwand ausgeführt; sie mussten später dem jüngsten Gericht
Michelangelds weichen.
Von den Arbeiten, welche der Meister für den Palast Giuliano's
della Rovere ausgeführt hat, ist nichts auf uns gekommen; ebenso sind
seine Fresken im Kloster der Gesuati bei Florenz untergegangen.
Dagegen sieht man ein treifliches Wandbild des Gekreuzigten zwischen
Magdalena, Maria und Johannes, St. Bernhard und Bencdiktus im
Kapitelsaal des Klosters von Sta. Maria Madalena dei Pazzi zu Florenz.
Hier ist in religiöser Innigkeit die Vollendung dessen was Fiesole
angestrebt hatte.
Es folgen nun die bedeutenden Fresken, mit welchen er bis 1500
den Saal des Cambio zu Perugia geschmückt hat. Er hatte hier
eine Dekoration auszuführen, bei welcher die religiöse Grundstimmung
durch den segnenden Gottvater ihren Abschluss findet, Während zu
den Propheten und Gesetzgebern des alten Bundes die Sybillen, zu
den Tugenden die berühmtesten Helden des Alterthums sich gesellen.
An der Rückwand, dem Eingang gegenüber, die Anbetung der Hirten
und die Verklärung Christi. An der gewölbten Decke die sieben
Planeten in ihren göttlichen Personiiikationen und die Zeichen des
Thierkreises. Dem ganzen Werk, dessen Programm von dem berühmten