24
Buc11.
Mittelalter.
Das
statue des heiligen Petrus in der Vatikans-Basilika könnte man noch
mit irgend einer antiken Togafigilr verwechseln. Auch gewinnt die
historische Auffassung lange Zeit noch nicht den vollen Sieg über die
symbolische; denn neben dem männlichen bärtigen Christus kommt
oft in denselben Denkmälern der unbärtige jugendliche vor , und eine
der lieblichsten dieser Jünglingsgestalten zeigt noch im zwölften Jahr-
hundert die berühmte Dalmatika im Schatze von St. Peter.
Einen anziehenden Beleg für diese gemischte Auffassung bieten
die zahlreichen Goldgläser der Katakomben, die zu den interessan-
testen Arbeiten altchristlicher Kleinkunst gehören. Ohne Zweifel waren
Q9 äoogeog E0,
Ü?
H? Äx
azaaas lögößßß
ää E] "
'47! I, I" i xxi aaocwgsgg
x . NX-ßtääihx
x X
xäx
xx , 11a
1'
Christuskopf aus den Katakomben von S.
Ponziano.
es grossentheils Trinkschaalen, bei welchen man zwischen dem Boden
des Gefiisses und dem Fusse ein Goldblättchen einlegte, aus welchem
die beabsichtigte Zeichnung mit einem scharfen Instrument ausge-
stochen wurde. Man schweisste dann die Schaale mit dem Fusse so
zusammen, dass die Goldzeichnung, von beiden Seiten durch eine Glas-
hülle geschützt, im Innern des Gefasses sichtbar ward. Diese Trink-
schaalen setzte man in den noch frischen Kalkbewurf der Gräber ein,
wodurch dann wenigstens der untere Theil selbst bei Zerstörung der
frei herausragenden Schaale häufig erhalten blieb, häufig wurden aber
auch letztere beim Versuche des Loslösens aus dem steinharten Bewurf
zerbrochen. Die Mehrzahl dieser kostbaren Ueberreste bewahrt die
Bibliothek des Vatikan; einiges findet sich im Museum der Propaganda