III.
Kapitel.
Schule.
florentiner
Die
Generation.
Zweite
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selbst mit List und Schlauheit geführten Wetteifer, mit welchem man
damals, nachdem die blutigen Familienzwiste des Mittelalters ausgetobt
hatten, auf dem friedlichen Gebiet küllßtlerisßher Unternehmungen ein-
ander zu überbieten suchte. Denn da. die Ricci, die Patrone der Kapelle,
sich nicht im Stande sahen, ein so grossartiges Werk ausführen zu
lassen und Giovanni Tornabuoni sich erbot, auf eigne Kosten das Werk
zu unternehmen, musste er sich contraktlich verbindlich machen, das
Wappen der Ricei wenigstens an der vornehmsten Stelle anbringen
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Tod des h.
Franziskus.
Fresko von Ghirlandajo in S.
Trinitäl.
zu lassen. Er ging auf diese Bedingung ein, war aber schlau genug,
sie dadurch illusorisch zu machen, dass er das Wappen der Ricci zwar
am Tabernakel, aber in unscheinbarster Weise malen liess, Während
die Wappen der Tornabuoni und Tornaquinci an den vorderen Chor-
pfeilern gross in Stein gehauen prangen, und obendrein in den Wand-
gemalden nicht weniger als einundzwanzig Bildnisse von Mitgliedern
dieser Familien vorkommen. Ghirlandajo ging an diese grösste Aufgabe
seines Lebens mit der vollen Kraft und Reife seiner Künstlersehaft,
Er gliederte die Flächen durch ein System von Pilastern, Friesen und