Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1)

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Buch. 
Frührenaissance. 
Zweites 
Kapitel. 
Die 
florentiner 
Schula 
Erste 
Generation. 
Florenz, schon seit Dante und Giotto der Vorort des geistigen 
und künstlerischen Lebens, erreicht mit dem Anbruchder neuen Zeit 
den Gipfel seiner Blüthe. Bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts 
bleibt diese Bewegung in Kraft, und erst dann tritt die Hauptstadt 
Toskanaßs die Führerschaft an die Hauptstadt der Christenheit ab, als 
es sich darum handelt, für das ruhmvoll Begonnene die letzten Con- 
sequenzen zu ziehen, für die neugeborne Kunst die Weltbühne zu 
erobern. Nicht mit Unrecht hat man das Florenz des ilfx-Jahrhunderts 
mit dem Athen der perikleischen Zeit verglichen. Die leidenschaftlichen 
Bürgerkämpfe, welche im 14. Jahrhundert die Stadt zerfleischten, 
hatten ihren mächtigen Aufschwung nicht zu hindern vermocht; viel- 
mehr war durch sie der Ueberschuss jugendlich Schäumender Energie 
gedämpft, und eine Summe von geistigen Kräften entfesselt worden. 
In Handel und Verkehr, in weltumfassenden kaufmännischen und in- 
dustriellen Unternehmungen, in Kunst und Gewerben aller Art war die 
Stadt immer höher gestiegen. Seit dem Auftreten des Humanismus 
kam auch die freie Entfaltung Wissenschaftlichen Lebens hinzu. Obwohl 
die Universität so glänzend ausgestattet war, dass sie über vierzig 
Professoren zählte, darunter im Ausgang des 14. Jahrhunderts den 
letzten grossen Juristen der alten Schule, Baldus, und später den be- 
rühmten Arzt und Mathematiker Paolo Toscanelli und den Juristen 
Antonio de' Minucci, erbleichten diese Lichter doch vor den neu auf- 
gehenden Gestirnen des Humanismus: Poggio und Filelfo, Bruni und 
Salutato, Niccoli und Traversari. Vor Allem war es der hohe Sinn 
der Medici, welcher jene unvergleichliche Blüthe des geistigen Lebens
	        
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