Kapitel.
Epoche.
Gothisch e
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die herben Formen des Kopfes umfluthend. (Fig. 69.) Sie ist als
Personiükation der Todesgöttin (la, morte) bezeichnet und holt in ge-
waltigem Schwunge mit einer Sense weit aus, um die ahnungslos
Tändelnden niedefzumähen, Unter ihr füllt die Mitte des Bildes eine
Schaar bereits vom Tode Hingestreekter, schöne Frauen, stolze Könige,
Fürsten und Prälaten. Teuflische Unholde, aber auch geflügelte Engel
Fig. 69.
"La morte" aus
dem Triumph
Fodes.
Camposauto zu Pisa.
schweben herab; ihre Seelen in Empfang zu nehmen. Dicht neben
ihnen dagegen sieht man eine Anzahl Ünglücklicher in jeder Form
menschlichen Elends sich auf Krücken heranschleppen und leidenschaft-
lich, aber vergeblich den Tod um Erlösung aniiehen. (Fig. 70.) Die
ganze obere Hälfte dieser Seite des Bildes ist von schwebenden Engeln
und Teufeln erfüllt, welche die Seelen der bereits Gestorbenen zum
Himmel oder zur Hölle führen. Einige werden von den Teufeln in
die Flammen gestürzt, welche aus den in der Mitte hoch aufragenden
Felsen emporzüngeln. Die linke Hälfte des Bildes wird nämlich von