Kapitel.
Gothische Epoche.
153
Schönheit eingefasst ,
vorblicken.
3.118
deren
Ecken
Propheten
mit
Spruchbändern
Wie conventionell damals schon der giotteske Stil geworden war,
und wie wenig man meistens die einzelnen Künstler unterscheiden kann,
beweist ein Triptychon, welches aus Sta. Felicita in die Sammlung der
Akademie gelangt ist, und nachweislich von Niccolb in Verbindung
mit seinem Sohne Lorenzo und Spmellß AMÜWO 1401 vollendet wurde.
Man wird hier vergeblich in dem Mittelbilde mit einer innig empfun-
denen Krönung der Madonna und den zahlreichen Heiligenfiguren der
Flügel die Hände von drei verschiedenen Malern errathen.
Noch eine ganze Reihe von unmittelbaren und mittelbaren Schü-
lern undiNachfolgern Giott0's werden uns genannt, VOII denen aber
meistens keine beglaubigten Werke erhalten sind. Dahin gehört ein
Meister Stefano, der schon von Ghiberti, dann auch von Vasari höch-
lich gepriesen wird und namentlich durch genauere Naturnachahmung
sich ausgezeichnet haben soll, was ihm den Beinamen eines Affen der
Natur eintrug. Von seinen Werken ist nichts Sicheres nachzuweisen-
Von Buonamico Bufalimaco sollen die Wandbilder der Passion und
Auferstehung Christi im Camposanto zu Pisa herrühren, werthlose
und ungleiche Arbeiten, die wahrscheinlich erst dem Ausgang des Jahr-
hunderts angehören. Der Künstler selbst scheint sich mehr durch die
tollen Schnurren, welche Vasari mit Behagen von ihm erzählt, als
durch ernstere Arbeiten ausgezeichnet zu haben. Diese derben Spässe
gehören recht mit zur handwerklichen Signatur, welche damals und
noch lange Zeit nachher der Malerei schon durch ihre sociale Stellung
aufgeprägt war. Wir wissen übrigens nur, dass Buffalmaco im Jahre
1351 Mitglied der Malergilde war.
Üngleich bedeutender war ein anderer unmittelbarer Schüler
Gi0tt0's, der den Namen Tonzmaso (oder abgekürzt Maso) führte und
dessen nahes Verhältniss zu dem Meister durch den Beinamen Giottino
angedeutet wurde. Nicht bloss in Florenz, sondern auch in Assisi und
Rom soll er thätig gewesen sein. In Sta. Croce malte er die Cap-
Pßlla di S. Silvestro, oder Bardi, mit Scenen aus der Geschichte des
Papstes Sylvester und des Kaisers Constantin, sodann die Grablegung
Christi, voll Empfindung, wenn auch etwas unhehülflich im Seelen-
ausdruck; endlich Christus als Weltrichter, umgeben von Engeln mit
den Leidenswerkzeugen und andern, welche mit Posaunenstössen die
Todten erwecken, während unten der Stifter der Kapelle, Bettino de'
Bardi, neben seinem Grabe voll Andacht betend kniet, den Spruch des