Volltext: Geschichte der Italienischen Malerei vom vierten bis ins sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1)

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Buch, 
Mittelalter. 
Das 
und der Weinbaudurch J ubal, Tubalkain und Noah vorgeführt. Weiter 
folgen die Astronomie, die Architektur, die Töpferei und die Webe- 
kunst, die Rossebändigung, die Gesetzgebung und schliesslich Dädalus 
mit seinen künstlichen Flügeln. Die Schifffahrt, die Kriegskunst, die 
Thätigkeiten des Landmanns, endlich berühmte Meister der Kunst und 
Wissenschaft schliessen diesen interessanten Cyclus. Durchweg auf 
mittelalterlichen Vorstellungen beruhend, athmen die Compositionen 
dieselbe Einfachheit und Knappheit des Stils, welche den grossen 
Meister überall auszeichnet. 
Nachfolger 
Schüler und 
Giotttfs. 
Giotto hatte der italienischen Malerei die Zunge gelöst und sie 
aus der früheren Feierlichkeit zu einer lebensvollen Kraft der Schilde- 
rung befreit, in welcher die Zeitgenossen mit einem Male erfüllt fanden, 
was sie irgend von der Kunst erwarteten. Mehr als je erwachte nun 
in ganz Italien der Wetteifer ähnliche Werke zu stiften, wobei der 
künstlerische Gesichtspunkt sich neben dem religiösen unverkennbar 
stark geltend machte. Auf diesem Wege musste die italienische Malerei 
zu immer höherer Bedeutung fortschreiten, und wenn sie zu den Zeiten 
Cimabue's sich angeschickt hatte, ihrer nordischen Schwester sich 
gleich zu stellen, so hatte sie durch Giott0's Auftreten einen Vorsprung 
erlangt, der ihr für Jahrhunderte bleiben sollte. Bei den massenhaften 
und umfangreichen Aufträgen hatte der Meister einer grossen Anzahl 
von Gehülfcn und Gesellen bedurft, die in der zunftmässigen Weise 
des Mittelalters in seiner Werkstatt und unter seiner Leitung arbeiteten. 
Diese eigneten sich den Stil ihres Meisters, soweit sie es vermochten, 
an , und nach seinem Tode hielten sie um so ängstlicher an diesem 
Erbtheil fest, als sie selbst nicht im Stande waren, aus sich heraus 
eine neue Anschauung künstlerisch auszuprägen. Bis in den Ausgang 
des Jahrhunderts behauptet sich dieser giotteske Stil in ziemlich un- 
veränderter Form; die Gesinnungen und die Ausdrucksmittel bleiben 
dieselben, ja sogar der Grad des Naturstudiums steigert sich in keiner 
Weise, wenn auch oft die Nebenfiguren gehäuft, die landschaftlichen 
und architektonischen Gründe bereichert werden. 
Der Hauptschüler Giottds, der ihm auch persönlich am nächsten 
stand, da der Meister ihn aus der Taufe gehoben hatte, ist Taddeo 
Gaddi, um 1300 geboren als Sohn jenes älteren Malers Gaddo Gaddi
	        
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