II. Kapitel.
Epoche.
Byzantinisch-Homanische
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arbeitenden Künstler nur drei bis vier. Vielleicht ist der Meister vor
der Vollendung des Werkes gestorben, denn die Madonna wurde einige
Jahre nachher von Vincino aus Pistoja ausgeführt. Noch ein Tafel-
bild Cimabuefs vermögen wir nachzuweisen, eine grosse Madonna,
ehemals in S. Francesco zu Pisa, jetzt im Louvre. Das Werk dürfte
seiner früheren Zeit angehören, denn es ist noch überaus hart und
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Aus Cimabußels Wandgemälden in S. Francesco zu Assisi.
trocken in der Behandlung, namentlich die Modellirung an den nackten
Theilen noch herb ohne Uebergänge in den Schatten. Es ist eine
Kunst, in welcher ein beginnender Naturalismus, der sich z. B. in den
kleinen Fältßllßn an den Gelenken der Finger verräth, mit einer ver-
troekneten Tradition im Kampfe liegt. Auch die drei Engel zu beiden
Seiten und die 26 Medaillons mit Bildnissen von Aposteln und Heiligen,
Welche das Ganze umgeben, sind nicht viel erfreulicher. Das Bild hat
übrigens durch Restauration stark gelitten.