Epoche von 1600 bis 1690.
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Ausführung dekorativer. Zwei Bilder von ihm befinden sich im
Museum zu Antwerpen, No.401 und 402. Nicolaus van Ve-
rendael, welcher in Antwerpen etwa. von 1660-1670 blühte,
kam dem Zegers in der fleissigen Ausführung des Einzelnen und
der trelfliehen Zeichnung nahe, steht demselben aber in der Kraft
und Klarheit der Färbung weit nach. Ein ausgezeichnetes Bild
vom Jahr 1670, in dessen Mitte sich, grau in grau, eine Maria.
mit dem Kincle befindet, besitzt, unter N0. 977A, das Museum
zu- Berlin.
Die
holländische
Schula
Drittes
Kapitel.
Einfluss
(Pef
italienischen Naturalisten
des Rubens.
und
Kunstweise
der
Bei der ursprünglich realistischen Richtung dieser Schule
darf es nicht XVunder nehmen, dass die Kimstweise des Michelan-
gelo da Cyayaggio, welche die Natur ohne feinere Auswahl und
Geschmack, jedoch mit einer grossen Wahrheit und ungemeiner
Meisterschaft des Machwerks nachahmte, auf manche holländische
Maler, welche Rom besuchten, einen sehr grossen Einfluss aus-
geübt hat. Der namhafteste unter diesen ist der 1592 zu Utrecht
geborene Gerard Honthorsfi, 1 welcher, obwohl er die Malerei
bei Abraham Bloemart erlernt hatte, sich doch mit grossem Erfolg
die Kunstweise jenes italienischen Meisters Vaneignete. In Rom fanden
seine Bilder einen grossen Anklang. Besonders war der Marchese
Giustiniani sein Beschützer. Hier erhielt er, da er vorzugsweise
Nachtstücke malte, den Beinamen "Gherardo dalle Notti", Welcher
ihm in der Kunstgeschichte geblieben ist. Nach seiner Rückkehr
eröffnete er eine zahlreich besuchte Schule, und führte viele Werke
aus, welche seinen Ruhm so sehr vermehrten, dass er einen Ruf
1 S. über ihn besonders Sandrarh
303 H.
Teutsche
Academie Nürnberg 1675.