Epoche von 1600 bis 1690.
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Bildern im Louvre von ihm zeichnet sich besonders eine mit Männern,
welche Holz sägen, N0. 229, sowohl durch die warme Beleuchtung
als die schöne Composition, und das Gegenstück, N0. 230, durch
letztere sehr aus. Für die ungemeine Gluth des Tons ist eine Land-
schaft in der Gallerie zu Dresden hervorzuheben, N0. 999. Eine
Landschaft in der Gallerie zu München, worauf drei Kühe, N0. 520,
ist endlich für diesen Meister von seltnei- Klarheit und grossem
Fleiss. In Grossbritannien ist mir in öffentlichen Gallerien nur eine
Landschaft von kräftiger Färbung in der Royal Institution von
Edinbur g, und auch in Privatsammlungen nur wenige Bilder von
ihm bekannt.
Der zweiten, in der Auffassung sich dem Gaspard Poussin an-
schliessenden, Gruppe gehören folgende Maler
Abraham Genoels, geboren zu Antwerpen 1640, gestorben
1723,1 lerntTdTe Malerei bei Jacob läackereel, ging aber schon
im Jahr 1659 nach Frankreich, wo er sich in der Landschafts-
malerei so ausbildete, dass Charles Lebrun sich von ihm bei der
Ausführung der landschaftlichen Hintergründe seiner Alexander-
schlachten helfen liess. Im Jahr 1672 trat er in die Malergilde zu
Antwerpen ein, wo er sich auch, nachdem er vom Jahr 1674 bis
1682 in Rom zugebracht, für immer niederliess. Seine Compo-
sitionen sind edel, seine Zeichnung eorrect, seine Färbung klar,
seine Behandlung geistreich. Die Figuren, welche in seinen Land-
schaften eine bedeutende Rolle spielen, sind in dem antikisirenden
Geschmack des Laireusse mit vielem Geschick gemacht. In öffent-
lichen Sammlungen kenne ich nur eine, sehr glücklich in der Weise
des Nicoles Poussin componirte, Landschaft von ihm im Museum zu
Antwerpen, No.4'29, worin die, auf einem Hügel versammelten,
Musen von der Minerva besucht werden, und ein anderes Bild in
der Sammlung zu Braunschweig. Die Seltenheit seiner Bilder
ist ohne Zweifel die Ursache, dass Genoels ungleich mehr durch
seine breit und skizzenhaft, aber geistreich behandelten Radirungen
bekannt ist, welche er während seines Aufenthalts in Rom und
nach seiner Rückkehr von dort ausgeführt hat. Bartsch giebt die
Beschreibung von 7 3. 2 Der Catalog von Weigel enthält noch
1 S. den Katalog des Museums von Antwerpen S. 382 ff. und den Aufsatz von
Fetis im Bulletin dqr belgischen Akademie von 1857. S. 5 ff. 2 Th. IV.
315 ff.