Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapitel. 
Vieles nach, ja er hat im Ton öfter etwas Schweres und Dunkles. 
Ausnahmsweise hat er auch Landschaften von rein realistischem 
Charakter gemalt. Die Figuren in seinen Bildern rühren vornehm- 
lich von C. de Crayer, von Gerhard Zegers, von dem mit ihm be- 
freundeten Teniers und von van Herp her. Bei der ausserordent- 
liehen Leichtigkeit seines Hervorbringens ist die Anzahl seiner 
Bilder sehr gross, ihr Werth aber sehr ungleich. In Belgien be- 
sitzt die Gallerie zu Brüssel vier Bilder von ihm, unter denen 
sich besonders eine waldige, abendliche Landschaft, N0. 2, mit 
einem Zug von Landleuten von van Herp, durch die schöne und 
klare Ferne auszeichnet, im Vorgrunde aber der dunkle und schwere 
Ton störend ist. Auch eine Landschaft, N0. 4, mit dem heiligen 
Hubert, welcher den Hirsch mit dem Cruciiix verehrt, worin der 
Heilige von C. de Crayer, die Thiere von Peter Snayers, herrühren, 
ist sehr ansprechend. Eine Winterlandschaft, N0. 1, eine seltne 
Form des Meisters, zeichnet sich endlich durch die grosse Wahr- 
heit aus. Von Gemälden des Artois in deutschen Gailerien sind 
vor allem die zwei grossen in der zu Wien mit Vorgängen aus der 
Legende von Gerard [Zegers zu nennen. Sie haben etwas Grossartig- 
Poetisches, sind fleissiger als sonst Bilder von solchem Umfang von 
ihm ausgeführt, und geben würdige Beispiele von seinen für Kirchen 
bestimmten Bildern ab. Einen Beweis, dass dieser Künstler auch 
gelegentlich im kleineren Maassstabe anziehende Bilder ausführen 
keimte, liefert eine Landschaft, welche seine gewöhnliche Form der 
Composition mit einer warmen Beleuchtung und fleissiger Durch- 
führung verbindet, in der Gallerie zu Dresden, N0. 956. Auch 
in England beiinden sich in verschiedenen Privatsammlungen gute 
Bilder des van Art0is,_ deren ich zum Theil in meinen Treasures 
Erwähnung gethan habe.  
Cornelis Huysmans, geboren zu Antwerpen 1648, gestorben 
zu M6Ch . ein Schüler des J. van Artois und blieb ihm 
auch in der ganzen Art der Auffassung selhrgetreil, Nur Sind Seine 
Bilder, bei meistßleinerem Maassstabe, öfter noch idealisßheri Seine 
Farbe _wärnier, ja bisweilen czsichjm der Döilllfh dem Rembrandt 
nägmd. Seine Ausführung ist zwar ebenfavllsDa-reit undvgeistreich, 
dochwileigsiger, __als_dievvonugrtgisiijdndlich zeichnete er auch die 
Figuren so gut, dass er gelegentlich dergleichen in den Landschaf- 
ten anderer Maler ausführte. In Belgien besitzt das Museum zu 
Brüssel eine seiner grössten Landschaften, N0. 111. Unter den vier
	        
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