Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

68  Y. Buch. 2. Knpitel. 
Der 1625 zu Antwerpen geborene Pieterulitpuel, welcher für 
einen Schüler des F. Snyders gilt, sich aber wohl ohne Zweifel 
noch während seines Aufenthalts in Italien unter der Anleitung 
seines Oheims, Cornelius de Wael in Genua. vervollkommt hat, 
war ebenfalls mit Recht ein höchstloeliebter Künstler, denn er 
kam dem Snyders in der Schönheit, derMÖon-iicdsition gleich und 
gdllhm jpuch wederdin der Zeichnung, in der Wahrheit 
seinyermThiereb etwas nach. Selbst in der Klarheit der Färbung 
that er es ihm meist, in der Meisterschaft des Vortrags gewöhnlich 
gleich. Er soll nach Strut schon 1680 gestorben sein. Von seinen 
seltnen Bildern befindet sich das beste, mir bekannte, zwei Jagd- 
hunde, welche todtes Wild bewachen, in der Gallerie zu München, 
N0. 327. Auch als Radirer nimmt er eine sehr ausgezeichnete 
Stelle ein und seine wilde Schweinsjagd, wie seine sechs Blätter 
mit Vögeln, gehören zu dem Schönsten, wie zu dem Seltensten 
dieser Art. 1  
tlafyrjigt, geboren zu Antwerpen 1609, gestorben ebenda 1661, 
lernte seine Kunst bei Jan van den Berch, und trat im Jahr 1629, 
also schon mit 19 Jahren, als Meister in die Malergilde ein. Später 
machte er auch eine Reise nach Italien. Er ist nächst Snyders 
deurässtesihiälämeleaißßr üamänißelaen.seheleeJlvd dabei ist er 
von jenem durchaus unabhängig: Er arbeitete gelegentlich mit 
Jacob Jordaens und Thomas Willeborts in der Art gemeinschaft- 
lich, dass jene die menschliclienTiguren, er aber die Thiere, die 
Früchte und Blumen malte. In seinen Jagden kommt er dem 
Snyders in der Composition nahe, und steht ihm im Feuer und der 
Lebendigkeit durclialusl" nicht "stahl" Wenn seine Zeichnung öfter 
minder korrekt ist, seist er jenemmaii "sonnigenjschlagenden Licht- 
wirkirngen, vonrbald kühlerfbald "sehr warmer Natur, entschieden 
überlegen, Von allenüfllhieren hat er die Windhunde mit beson- 
derer Vorliebe und einem Erfolg behandelt, "aasälss ihm hierin 
kein anderer Künstler gleich gethan. Das Fell der Vierfüssigen, 
die Fedgljllmdpelj__Vögel hat er im Einzelnen mehr wie Snyders mit 
seltenstgr, _Wahrheit wiedergiegebenfdagedgben steht er jenem ent- 
schiedenin der {Beobachtnng deiiljuftperspective, und daher auch 
in der Klarheit der Hintergründe nach, Welche bei ihm oft schwer 
und dunkel ausgefallen sind. Sein Vortrag in einer fetten Farbe 
 
1 S. Bartsch, le peintre graveur Th.
	        
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