Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1600 
bis 1690. 
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Bild in der Sammlung des Marquis von Hertford, worin er aus- 
nahmsweise durch eine gewisse Handlung als Genremaler erscheint, 
der Vater am Klavier von seiner Familie umgeben, von seltenster 
Klarheit der Farbe für ihn, in der Sammlung von Henry Labou- 
chere, endlich eine Familie in'einem holländischen Garten in der 
Sammlung des Herrn Walther zu Bearwood.  
Schliesslich muss ich als Portraitmaler noch des, 1625 in Ant- 
werpen geborenen, Philipp Fruitiers gedenken, denn, obwohl 
er fast nur in Aquarell gemalt hat, so war er doch in dieser Gat- 
tung in jedem Betracht, Anordnung, Zeichnung, vor allem jedoch 
in Kraft und Klarheit der Farbe, so ausgezeichnet, dass er selbst 
die Bewunderung des Rubens, welchen er mit seiner ganzen Familie 
malte, auf sich zog. Ich weiss jetzt kein Bild von ihm mit Sicherheit 
nachzuweisen. Er hat indess auch eine Reihe von Blättern, vor- 
nehmlich Portraite, unter andern das der Königin Hedwig Eleonore. 
von Schweden, geistreich und in einer sehr kräftigen Wirkung radirt. 
Auch die grossartige Thiermalerei von Frans Snyders wurde 
noch von einigen Meistern mirvielem Erfolg fortgesetzt. 
Der älteste von ihnen ist der, 1600 zu Aelst geborene, Paul 
d L Ybos. Seine Arbeiten waren so gesucht, dass er vorzugswäe 
für fürstliche Personen, namentlich den Kaiser, den König von 
Spanien, und den Herzog von Aerschot, seinem ganz besonderen 
Gönner, arbeitete. Bei einem ausgezeichneten Talent dasdAugen- 
blickliche und leidenschaftlichläewegte zu malen, gelangen ihm vor 
Allem käipßäcn Hunden mit jwilden Thieren, als Bären, wilde 
Schweine, oder "untereinander, so wie auch Jagden. In Kraft und 
Klarheit der Färbung, invMeisterschait des Vortrags, kam er dem 
FlnSnyders nahe, er" bleibt aber tief unter ihm in_der Zeichnung 
imd im Geschmack. Seine Thiere, namentlich seine Pferde und 
Löwen, sind öfter unwahrrund von plumpen Formen.  Amulbesten 
gelangen ihm noch die Hunde, nächstdem die Rehe und Hirsche. 
Seine landschaftlichen Hi GT welche von giössafwam-neii, 
zeigen viel Verwandtschaft zu Lucas van Uden. In öHentlichen 
Gallerien wüsste ich nur in der von SclQeisheim sichere Bilder 
von ihm nachzuweisen. Zwei Hunde, welche sich um Fleisch zan- 
ken, sind von grosser Wahrheit, auch ein von Hunden verfolgter 
Rehbock, obwohl eine für den grossen Raum arme Composition, 
verdient Lob, dagegen treten in einem Paradies die oben gerügten 
Uebelstände hervor.
	        
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