Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
2. Kapitel- 
digkeittmitv dem Geschmack der Auffassung und der eigenthüm- 
lidltigiikillläliegauzvdder Bildnisse des van Dyck auf ihn einen emschei- 
ddndenUEindruck gemacht und es ist ihm gelungen, diese Eigen- 
schaften in seinen ausgezeichneteren Bildern, welche, sich öfter mit 
Musik unterhaltende, Familien in ganzen Figuren darstellen, in 
einem hohen Grade zu vereinigen. Dabei ist er ein tüchtiger 
Zeichner, der warmbräunliche Fleischton klar und harmonisch, der 
VQjiijag, in. diesem kleinenhltlaassstabe, breit und geistreich. Wie 
van Dyck bringt er auch häufig Windspiele und andere Hunde an. 
Meist befinden sich seine Perso ieifqljuft. "iiätIie1-"Plinte1- 
 sich gelegentlich der Hülfe des 
Artois bedient, befinden sich die Figuren auf der Terrasse eines 
statHichen Hauses, so hat bisweilen Ghrefring für die Architektur 
seine Hand geliehen. Früchte und Blumen rühren öfter von Ecu- 
Gysels her. Bei den wenigen Bildern, in denen der Hintergrund 
vonFihem Zimmer gebildet wird, hat hiefür gelegentlich der jüngere 
Steinwyck ausgeholfen. Häufig hat er auch die Bildnisse ein- 
zelner Personen gemalt, welche indess in der Regel von geringerem 
Kunstwerthe sind. Da er ein Alter von 66 Jahren erreichte (er 
starb im Jahr 1684), so lässt die verhältnissmässig kleine Zahl 
seiner Bilder schliessen, dass er mehr zu seinem Vergnügen, als 
des" Erwerbes wegen gearbeitet hat. Das werthvollste, mir auf 
dem Continent bekannte, und überhaupt eines seiner schönsten 
'Bilder, befindet sich in der Gallerie des Fürsten Esterhazy zu 
Wien, wo es irrig dem van Dyck beigemessen wird. Es stellt 
eine Gesellschaft von vier Herrn und vier Damen auf einer Terrasse 
vor, welche im Begriff sind ein Conzert zu machen. In jedem Be- 
tracht, Bequemheit der Anordnung, Trefflichkeit der Haltung, Wärme 
und Klarheit der Färbung, Gediegenheit der geistreiehen Ausfüh- 
rung, erscheint hier der Meister auf seiner vollen Höhe. Zunächst ist 
ein Bild in der Gallerie zu Dresden, N0. 964-, zu erwähnen. Es 
wird dort, ich weiss nicht aus welchem Grunde, für des Künstlers 
Familie ausgegeben. Bei weitem die Mehrzahl seiner bedeuten- 
deren Bilder befindet sich indess in England. Unter denen, welche 
ich dort kenne und auch in meinen Treasures beschrieben habe, 
zeichnen sich besonders aus, die Bildnisse des Herrn Verhelst und 
seiner Familie auf einer Terrasse, in Buekinghampalace, unbe- 
dingt in jedem Betracht eins des schönsten von ihm vorhandenen 
Werke, das unter dem Namen „la legen de musique" bekannte
	        
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