64
Buc
Kapiu
welches, nach Ruinen und Skulpturen in der Nähe von Rom,
studirende Künstler vorstellt, giebt einen in der Anordnung ge-
schickten, in dem Helldunkel klaren, in der Touche feinen Künstler
zu erkennen.
Belgien besass auch in dieser Epoche einige ausgezeichnete
MaIeITWeTäeMEich ausschliesslich" der Portraitmalerei beüeissigten.
FmMPiLterMeert, geboren zu Brüssel 1618, gestorben ebenda
1669, vereinigt in seinen Bildnissen eine ausserordentlich wahre,
wenngleich etwas prosaische, Auffassung miigweiner, warmen und
kräftigen Färbunäund einerafleissigen Ausführung_ in breitem Vor-
trag "und tüchtigen Impasto. Ein Bild, ltlagistratspersonen von
Brüssel darstelleiid, befindet sich im dortigen Museum, ein anderes,
die Bildnisse eines Schitfskapitiins und seiner Frau, im Museum zu
Berlin, N0. 844.
Wallerant Vaillant, 1623 in Lille, welches damals noch
zu Flandern gehörtägeborexi, bildete sich in Antwerpen unter
Erasmus Quellinus zu einem treiflichen PortLitinaler aus. In Frank-
furt malte er 1658 zur Zeit der Krönung von Kaisernlieopold I.,
dessen Bildniss, welches grossen Beifall fand, und ihm viele andere
Aufträge verschaffte. Einen ähnlichen Erfolg hatte er auch am
Hofe Ludwig XIV., wo er die verwittwete und die regierende Kö-
nigin, den Herzog von Orleans und eine grosse Zahl anderer Per-
sonen malte. Er liess sich darauf in Amsyterdam nieder, wo er 1677
starb. In öffentlichen Gallerien wüsste ich kein Bildniss von ihm
nachzuweisen. Ein Hauptwerk von ihm aber befindet sich im
königl. Schlosse zu Berlin. Es stellt in ganzen, lebensgrossen
'Figuren, den grossen Kurfürsten und seine erste Gemahlin dar, und
steht in jedem Betracht, Wahrheit der Auffassung, Tüchtigkeit der
Zeichnung, Kraft der Färbung, Beobachtung der Haltung und
Meisterschaft der Behandlung, keinem Bildnissmaler der Zeit nach.
Nächstdem werden von ihm in dem französischen Waisenhause
in Amsterdam zwei vortreüliche Regentenstücke aufbewahrt, welche
beweisen, dass die grossen holländischen Portraitmaler, namentlich
van der Helst, noch, besonders für die Klarheit und Wahrheit der
Färbung, einen sehr wohlthätigen Einfluss auf ihn ausgeübt haben.
Das eine, wie es scheint frühere, stellt vier Regentihnen in be-
quemer Anordnung um einen Tisch sitzend vor, und ist in der
Auffassung ebenso lebendig, als in der Färbung kräftig und klar,
Das andere, mit dem Namen und 1671 bezeichnete, zeigt drei