D0 bis 1690.
Epoche von 161
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Thiere, und wieder vorzugsweise Soldaten und Pferde dar. In der
Ooinpositionßigt JäLYL-iilnßinsicht, ist dabei eiirtüuhtiger Zeich-
ner, und in der Führungdes Pinsels von vieler Qewandtheit. Manche
Bilder von ihm sind überdem von grosser Kraft und entbehren selbst
nicht einer gewissen Klarheit. Die Mehrzahl aber leidet an einer
kalten, schweren und dunklen Färbung. Zumal hat er eine Vor-
liebe für däyslziegelrdth, besonders." im Fleisch. Bisweilen artet auch
seinmvcrtrigiin;d_ia.s_ Dekorative aus. Unter sechs Bildern von ihm
in der Dresdner Gallerie zeichnen sich besonders eine Familie
auf der Wanderung, N0. 993, nächstdem aber Fischer und ein alter
Schimmel, N0. 994, endlich Reisende, welche mit Pferden vor einer
Schenke halten, N0. 995, aus. Ein Feldlager, N0. 996, gewährt
dagegen ein Beispiel von seinen dunklen Bildern. Ein Halt von
Reitern vor einem Marketenderzelt im Museum zu Berlin, N0. 1003,
gehört dagegen zu seinen besseren Arbeiten.
ZweinHrstoliennialer, doch als solche nicht von grosser Bedeu-
tung, welche ebenfalls gelegentlich Genrebilder malten, geben uns
in ihren Bildern der letzten Art die Eindrücke ihres Aufenthalts in
Italien. Der, 159D in der Umgegend von Antwerpen geborene, 1664
gestorbene Jan Miel, 1 malte Vorgänge aus dem Leben der nie-
dern Yolksklasshen Vinlltalien, Landleute, Musikanten, Bettler u, s. w.,
in welchen zuweilen die Landschaft verwaltet. Ja er führte auch
gelegentlich geradezu Landschaften und Seestücke aus. Glückliche
Motive, eine gute Zeichnung und fieissige Ausführung sind die her-
vorsteclienden Eigenschaften solcher Bilder, wozu sich öfter eine
warme Färbung gesellt. Häufig aber ist letztere kühl und dunkel
und der Vortrag geleckt. Von seinen ziemlich seltnen Bildern die-
ser Art finden sich gute Exemplare in den Gallerieen des Louvre,
in Dresden, Berlin, Wien, Florenz, Madrid, die grösste
Zahl aber in St. Petersburg vor. Von verschiedenen, in Privat-
sammlungen in England, habe ich in meinen Treasures Rechen-
schaft gegeben.
Anton Goubau, geboren -zu Antwerpen 1616, gestorben ebenda
1698, 2 schliesst sich in seiner Kunstform und Geschmacksrichtung
dem holländischen Maler, Jan Asselyn, ü, Das einzige, mir von-
ihm bekannte, im Museum zuAntwerpen vorhandene Bild, N0. 392,
von Edouard Fetis in den Bulletins der königl.
157 ff. 2 darüber den Katalog vom Mu-
1 Siehe über ihn den Aufsatz
belgischen Akademie von 1857. S.
seum zu Antwerpen S. 338.