Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapicel. 
welche an einem Tisch sitzen. Bezeichnet: I. V. C. P. Auf Holz. 
Dieses ist unbedingt eins der vorzüglichsten, von ihm vorhandenen, 
Bilder. Die Anordnung ist bequem, die Köpfe voll Leben, die 
Haltung in einer kühlen Harmonie und bei entschiedener Beleuchtung, 
sehr fein, die Ausführung, in einem soliden Impasto, ebenso Heissig, 
als geistreich. Bei der grossen Seltenheit bezeichneter Bilder von 
ihm und der leichten Zugänglichkeit des Besitzers, erwähne ich noch 
des imefflichen Bildes einer Frau, welche Pfannkuchen backt, mit 
zwei Kindern, bei Herrn Henderson in London. 1 
Jan Peter Bredael, geboren zu Antwerpen 1630 und 1689 
noch auiziemn, malteylfandschaften mit Figuren im Geschmack 
des Jan Breughel, in welchen "erifidess auch öfter Gebäude von 
italienischer Bauart anbrachte. Seine Bilder Eid mit Einsicht com- 
ponirt-iindb ileissig ausgeführt, haben aber in der Färbung etwas 
Schweres und Dunkles. _3Iii' sind in Gallorieen iudess keine Bilder 
von ihm bekannt. 2  
Peter Bzgut, geboren 1660, oder 1679 zu Brüssel und Anton 
Frans Boudewyns, sein Zeitgenosse, führten gemeinsam eine 
grosse Zahl von lgleinen Landschaften, meist mit vielen Figuren, aus, 
welche, in Nachfolge des Jan Breughelfinwder Mitte zwischen Land- 
schaften undlvGeiirebildern stehen. Ilexnämlsßhßftliche, bvon_Byou- 
dmiynsausgefiihrtellieil, ist häufig der italienischen Natur entlehnt, 
igdlngrosser Mannigfaltigkeit der Erfindung und sehr sauberer und 
insjihnzelne gehender Ausführung. Auch die von Bout gemalten 
Fiäen undxifhieife sind mit vielem Geschmack in den Landschaf- 
tenxveFtpheirlt, gut gezeichnet, und sehr fertig, wiewohl mit einem 
etwasmniageren Pinsel, ausgeführt. Obschon von etwas kleinlichem 
Charakter, machen diese Bildchen doch einen recht gefälligen Ein- 
druck. Die Gallerie zu Wien besitzt zwei besonders ansprechende 
Beispiele dieser Art, aber auch unter den sechs Bildern, welche sich 
von diesen Malern in der Dresdner Gallerie (N0. 1001-1005 und 
1007) befinden, gehören einige zu ihren besten Arbeiten. 
Pijter van Bloemen, genannt Standaart, geboren zu Ant- 
werpen 1649  gestorben 1719  brachte einige Jahre in Rom 
zu, in Folge dessen die landschaftlichen, bisweilen fast die Haupt- 
sache bildenden, Hintergründe seiner Gemälde meist einen italieni- 
schen Charakter haben. Diese stellen vornehmlich Menschen und 
zu Wien 
1 S. Treasurcs Th. IV. S. 208.  2 Die vier in der Gallerie 
1m ausgegebenen Bilder rühren von einer anderen Hand her. 
als 
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