xe von 1600
Epocl
bis
1690.
59
grössten und schönsten, mit 1643 bezeichneten, Wachtstuben. Aber
auch an Bildern mit wenigen Figuren sind hier verschiedene ersten
Ranges vorhanden. Eine Landschaft mit Fischern und ein See-
hafen, beide im feinsten Silberton, zeigen ihn endlich auch in diesen
Fächern der Malerei als einen vortrefflichen hleister.
In Betreff der vielen Meisterwerke des Teniers, welche sich in
England befinden, bemerke ich nur, dass sich dort aniZahl und
Treiflichkeit keine Sammlung mit der der Königin im Buckingham-
palace messen kann, nächstdem aber die Sammlungen von Sir Robert
Peel, von Lord Ellesmcre, Lord Ashburton, Thomas Baring Esq.,
Lord Overstone, besonders vorzügliche besitzen. Ich gehe hier
indess nicht näher auf eine Würdigung der einzelnen ein, theils,
weil die meisten nicht leicht zugänglich sind, theils, weil ich auf
die Besprechung in meinen Treasiues verweisen kann, x wo ich auch
noch über eine Reihe anderer, in England beündlicher, Bilder dieses
Meisters Rechenschaft gegeben habe. 'I'eniers hat auch eine
grosse Zahl von Blättern radirt, welche in der Erfindung sämmtlich
treu mit seinen Bildern übereinstimmen, in der Ausführung aber
von sehr verschiedenem Werth sind. In einem, einem Mann im
Proül, in einer Nische eine Sanduhr, hat er mit gutem Erfog den
Rembrandt nachzuahmen gesucht. Fünf Bauern um einen Tisch in
seiner eignen Art, sind Heissig und geistreich. Viele sehr kleine
Blätter sind dagegen sehr flüchtig behandelt.
Sowohl die, besonders für Künstler anziehenden, Eigenschaften
der Werke des Teniers, als die grosse Gunst, in welcher sie bei
dem kunstliebenden Publikum standen, veranlasste nicht allein einige
Schüler, sondern auch andere Maler, seine Manier möglichst ge-
treu nachzuahmen. Hierbei trugen sie öfter kein Bedenken, seinen
Namen auf ihre Bilder zu setzen. Verschiedentlich sind aber auch,
wenn sie die Bilder mit ihren eigenen Namen bezeichnet hatten,
diese von Kunsthändlern mit dem Namen des Teniers vertauscht
worden. Daher kommt es, dass so wenig beglaubigte Bilder von
diesen Schülern vorkommen, woher es dann sehr schwer hält, sich
eine zuverlässige Kunde von der eigenthümlichen Kunstweise eines
jeden zu verschaffen. Alle aber untercheiden sich von dem Meister
durch die geringere Klarheit und die minder freie imd geistreiche
Pinselführung, wie ungleich sie auch in diesen Beziehungen wieder
1 S. dieselben:
143, 184.
404.
Tl
106
131a
132,
1391