Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
2. Kapitel. 
Produciren, und bei einem so langen Leben ausgeführt hat, verhältniss- 
massig nur wenige im Einzelnen anführen kann. Ich bemerke zuvörderst 
im Allgemeinen, dass von den mir bekannten Gallerien die zu St. Pe- 
tersburg, Paris, Wien und München am reichsten mit treff- 
lichen Bildern des Teniers besetzt sind, 1 dass sich aber eine grosse 
Anzahl nicht minder schöner in den verschiedenen Privatsammlungen 
Englands befindet. Von den Bildern im Louvre führe ich an, eine 
Wachtstube, N0. 511, in deren Hintergrunde der, Christus verleug- 
nende, Petrus, vom Jahr 1646. Eines der schönsten Bilder des 
Meisters in dem silbernen Ton, wie im Impasto und Delikatesse 
der Behandlung.  Der verlorene Sohn bei den Freuden der Liebe, 
und der Tafel, vom Jahr 1644, N0. 512. In der Composition, in 
dem feinen, lichten Goldton, in geistreicher Behandlung, ein Werk 
ersten Rangs. Ein Bauernfest vom Jahr 1652, N0. 515. Eine reiche, 
im Goldton meisterlich ausgeführte Composition, worauf Teniers 
selbst und eine Tochter. Die sieben Werke der Barmherzigkeit, 
N0. 513. In der Sphäre der Bauernwelt des Künstlers aufgefasst. 
Von den vier trelflichen Exemplaren dieses Bildes ist dieses in der 
Klarheit des warmen Tons, in der höchst ileissigen Ausführung, eins 
der vorzüglichsten.  Eine Landschaft mit Fischern, welche ihr 
Netz aufziehen, N0. 516, führe ich als ein besonders glückliches 
Beispiel jener grösseren und breiter behandelten Bilder an. Die 
Wirkung von Regen und Sonnenschein ist hier vortrefflich. Als ein 
sehr wahrer Thiermaler erscheint er endlich in zwei Falken, welche 
einen Reiher bewältigen, N0. 520. Von den Bildern in der Pina- 
kothek hebe ich hervor: Eine Zech- und Trinkgesellschaft von 
zehn Personen, N0. 193. Cabinette. Höchst meisterhaft im Silber- 
ton durchgeführt!  Eine Affenmahlzeit, N0. 194, und ein Affen- 
und Katzenkonzert, N0. 195, sind von derselben Feinheit des Tons 
und von sehr glücklichem Humor.  Tanzende und spielende 
Bauern in einer holländischen Wirthsstube, N0. 248. Aus derßßlben 
Zeit und von ähnlichem Ton, dabei besonders glücklich componirt, 
und die Figuren, unerachtet ihrer etwas grösseren Verhältnisse, 
sehr delikat behandelt.  Eine Bauernhochzeit im Freien vom 
Jahr 1651, N0. 249. Von der Qualität des vorigen, nur in der 
Composition reicher, im Ton etwas wärmer.  Eine Rauch- und 
Spielgesellschaft um einen runden Tisch, N0. 252. Dieses wunder- 
l Nach dem Zeugniss von Ford (Handbook S. 760-768) muss auch die Gal- 
lerie von Madrid viele Bilder von Teniers von der größten Schönheit besitlell-
	        
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