Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch 
Kapitel 
Bieter van Mol, geboren 1599, gestorben 1650 zu Paris, 
wvarkin allen Theilen ein getreuer, aber im Gefühl geistloser, in 
der Färbung schwerer und wenig harmonischer, in den Umrissen 
harter Nachahmer des Rubens. Beispiele hierfür gewähren seine 
Anbetung der Könige im Museum zu Antwerpen, N0. 350, und 
seine Kreuzabnahme im Louvre, N0. 338. 
Jan Thomas, geboren zu Ypern 1610, gestorben 1673, setzte 
sich nach seiner Rückkunft aus Italien in Wien, wo er Hofmaler 
des Kaisers Leopold wurde. Ein Bild von reicher Composition, der 
Triumph des Bacchus, in der Gallerie zu Wien vom Jahr 1656, 
lässt zwar seine Schule noch erkennen, zeigt indess in dem Streben 
nach zierlicheren Formen den Einfluss der italienischen Kunst auf 
ihn. Zugleich hat er aber die Klarheit seiner, übrigens immer noch 
warmen, Färbung eingebiisst. Eine kleine Zahl von radirten Blät- 
tern beweisen sein ungewöhnliches Geschick im Componircn. 
Victor Wolfvoet ist ein Schüler von Rubens aus Antwerpen, 
von dem. indess nur ein beglaubigtes Bild von guter Färbung in 
der KircheSt. Jacques zu Antwerpen bekannt ist, welches m5 
Heimsuchung Mariä vorstellt. 1 
Nicolas van der Horst, geboren 1598 zu Antwerpen, ge- 
storben 1646 zu Brüssel, wo er sich nach seiner Rückkehr aus 
Italien niedergelassen hatte, soll nur einen mässigeuißirad in der 
Kunst erreicht haben. Ich habe nie ein Bild von ihm zu Gesicht 
bekommen. Dasselbe gilt auch von dem, den Kunstfreunden durch 
seine geistreichen Radirungen bekannten, Willem Pannels, und 
dem berühmten Kupferstecher nach Rubens, Peter Soutman, 
geboren X590, gestorben 1653, welcher vornehmlich Bildnisse ge- 
malt hat. Endlich ist auch noch ein Ausländer als Schüler von 
Rubens zu erwähnen. Samuel Hoffmann, zu Zürich im Jahr 
1592 geboren, setzte sich später in Frankfurt, wo er 1648 starb. 
Er war Historien- und Portraitmaler. Ich habe indess von ihm 
nur ein weibliches Bildniss im StädePschen Institut in Frankfurt, 
N0. 273, zu Gesicht bekommen. Hiernach aber ist er sehr tief 
unter seinem Meister geblieben. Die Auffassung ist massig, dic- 
Färbung trüb, die Lichter von einem unangenehmen Metallglanz. 
Wenn schon in der ersten Generation nach Rubens in Belgien 
eine entsehiedäienÄbnahme in der Historienmalerei zu getvahren 
 
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