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Buvh.
Kapitel
den Hof in Wien, und kehrte als Maler des Hofes vom Erzherzog
Leopold Wilhelm, Statthalter der spanischen Niederlande, in sein
llaterland zurückß Obgleich weniger bekannt, als die vorigen
Maler, gehört er doch, sowohl in der Geschichts- als Bildniss-
_malerei, zu den besten Schülern von Rubens. Er kommt jenem in
der Lebendigkeit der Köpfe, wie in der Klarheit und Kraft der
Färbung in der That sehr nahe. Für die Gesohichtsmalerei beweist
dieses sein heiliger Franciscus- in der Verehrung des ihm von der
Maria dargereiohten Kindes im Museum zu Antwerpen, N0. 342,
für die, mit der Allegorie verbundene, Bildriissmalerei, das statt-
liche Reiterbildniss des Erzherzogs Leopold Wilhelm mit- der Fama
und einem Genius, welche indess ungleich schwächer sind als das.
Bildniss, und derselbe Fürst in Verehrung der Maria, in der Gal-
lerie zu Wien.
Cornelius Sehut, geboren zu Antwerpen 1597, gestorben
165.5, war "ein sehr rüstiger Maler, sowohl auf dem Gebiete der
damals so beliebten dekorativen Malerei allegorischen Inhalts, deren
er vier für die Triumphbogen des Kardinal lnfanten in Gent aus-
führte, als für kirchliche Gegenstände. Er malte besonders häufig
die Figuren in der Mitte der Blumengehänge des berühmten Pater
Seghers, oder richtiger Zegers. Obgleich man in seinen Bildern-
häuiig die Motive seines Meisters, wieder erkennt, so ist er doch
oft nicht glücklich in seinen Linien, und herrscht vielfach in seinen-
Formen und Köpfen ein keineswegs erfolgreiches Streben nach Idea-
lität. Hiezu kommt, dass er im Gefühl als schwächlich erscheint,
dass die Lichter öfter kalt, die Schatten dunkel, die Umrisse hart
sind. Als Beispiele seiner Malerei werden die Einsetzung des Festes
"der Portiuneula, N0. 339, die Enthauptung des heiligen Georg,
N0. 340, im Museum zu Antwerpen, so wie die Maria mit dem
Kinde in einem Bilde des vorhin erwähnten Daniel Zegers, und
Hero, welche den Leander beweint, in der Gallerie zu Wien ge-
nügen. Schut hat sich auch als Kupferstecher in einem Werk über
jenen Einzug des Kardinal Infanten, wozu er sämmtliche 41 Zeich-
nungen gemacht, hervorgethan.
Die folgenden Schüler des Rubens nehmen eine untergeordnete
Stellung ein, verdienen indess immer eine Erwähnung.
Deodat van der Mont, gewöhnlich Delmont genannt, ge-
den Katalog
des Museums von Antwerpeh S.
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