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Buch
Kapitt
Vorkommen so mancher Bildnisse unter seinem Namen erklärt,
Solche sind: Jan van Reyn, geboren zu Dünkirehen 1610, ge-
storben ebend; 1678. Er begleitete van Dyck nach England und
blieb dort bis zu dessen Tode. Adriaan Hanneman, geboren im
Haag 1611, gestorben in Holland. Schon in der früheren Zeit der
Regierung Karl I. nach England gekommen, eignete er sich, wie
sein Bildniss dieses Königs in der Gallerie zu Wien beweist, mit
vielem Erfolg die Kunstweise des van Dyck an. David Beek,
geboren zu Arnheim 1621, gestorben im Haag löölharbeitete als
Gehülfe des van Dyck bis zu dessen Tode. Er hat sicher an vielen
Bildern des van Dyek einen wesentlichen Antheil, und ohne Zweifel
manche von denen, welche jetzt den Namen des Meisters tragen,
unter dessen Aufsicht allein ausgeführt. Ebenso gelang es dem
holländischen Maler Weesop, welcher nicht lange vor van Dycks
Ende nach England kam, und es 1649 wieder verliess, in der Weise
des van Dyck zu arbeiten, und dessen Bilder mit grosser Genauig-
keit zu kopiren.
Eine ungleich bedeutendere Rolle, als alle diese aber spielte
der, im Jahr 1618 zu Soest in WVestphalen geborene, 1680 in
London gestorbene Peter van der Faes, in England allgemein
unter dem Namen Sir Peter Lely bekannt. Obgleich ursprüng-
lich ein Schüler des. Peter de Grebber von Haarlem, eignete er sich
doch, als er im Jahr 1641 nach dem Tode van Dyeks nach Eng-
land ging, die ganze Kunstweise desselben in dem Maasse an, dass
die Bilder aus seiner früheren Zeit ihm oft sehr nahe kommen.
Einen Beweis hiervon. liefert das 1643 von ihm ausgeführte Bildniss
König Karl I. mit dessen Sohn, dem Herzoge von York, in Sion-
house, einem Landsitze des Herzogs von Northumherland, in der
Nähe von London, welches in Auffassung, wie in Ausführung so
S611!" dem Vß-Il "Dyck gleicht, dass ich dasselbe irrig-für eine Kopie
des Sir Peter nach van Dyck genommen habe. Den eigentlichen
Wirkungskreis für seine Kunst fand er indess erst als Hofmaler
Karls H. Obgleich er auch in dieser Stellung noch manche sehr
gute Bilder ausführte, von denen ich hier nur das Bildniss des
Prinzen Rupert in Windsorcastle, Lord und Lady Cornbury
in der Sammlung des Herzogs von Portland, und fünf weibliche
Bildnisse aus dem hohen Adel im Besitz des Grafen von Stamford
und Warrington anführen will, so artete er doch allmälig in der
Kunst aus. Seine Auffassung wurde gesucht und bei Frauen