Epoche V01
1600 bis
1690.
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sorcastle, beweisen. Sowohl von Bildnissen des van Dyck aus
der früheren, als aus der späteren Zeit seines Aufenthalts in Eng-
land, befinden sich, ausser in den Sammlungen der Königin, in
den Privatsammlungen daselhst eine sehr grosse Anzahl und darunter
höchst vorzügliche. Ich muss mich indess begnügen, hier die nam-
haftesten Sammlungen anzugehen, wo dieselben vorhanden sind,
wobei ich es mir, da ich, mit wenigen Ausnahmen, sämmtliche Bilder
aus eigner Anschauung kenne, und auch weit die Mehrzahl mehr oder
minder ausführlich in meinen Treasures besprochen habe, zur Aufgabe
gemacht, sie un gef ä h r nach der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit anzu-
führen. Colonel Windham, Herzog von Marlborough, Herzog von
Bedford, Graf Olarendon, Herzog von Devonshire, Graf Pembroke,
Graf Fizwilliani, Graf Warwick, Herzog von Buccleugh, Graf de Grey,
Graf Spencer, Lord Douglas (Bothwell-Castle), Herzog von Hamilton,
Lord Ashburton, Lord Brownlow , Lord Methuen, Herzog von
Grafton, Graf Denbigh, Viscount Galway, Herzog Richmond, Graf
Ellesmere, Graf Radnor, Graf Hardwicke, Graf Darnley, Lord
Verulam, Smith Barry (Marbury Hall).
Schliesslich bemerke ich, dass van Dyck auch eine mässige
Anzahl von Blättern, mit wenigen Ausnahmen Bildnisse, geätzt hat,
welche sich, wie Carpenter richtig bemerkt,' durch dieselben Eigen-
schaften wie seine Bilder, eine richtige Zeichnung von feinem Natur-
gefühl, eine vortreffliche Auffassung der Individualität, und wahre
und graziöse Motive auszeichnen. Diese sind wohl zu unterscheiden
vdn einer grossen Zahl in derselben Grösse nach, braun in braun,
gemalten Bildchen des van Dyck, auf seine Kosten von den besten
niederländischen Steehern, Lucas Vorstermann u. a., gearbeiteten, aber
mit den obigen von ihm herausgegebenen Bildnissen. Jene Bildchen
sind jetzt theils in der Pinakothek zu München, theils in der
Sammlung des Herzogs von Buccleugh zu London worhanden.
Unter den Schülern und Nachahmern des van Dyck befindet
sich keimEinziger, der ihm in Höhe der Kunst irgend zu vergleichen
wäre. Verschiedene haben sich besonders darauf gelegt, seine Bilder,
namentlich seine Bildnisse, nach welchen, als häufig von ausgezeich-
neten Persönlichkeiten, natürlich ein lebhaftes Begehren stattfand,
zu kopiren, und zwar mit solchem Erfolg, dass die Mehrzahl jetzt
unter dem Namen des Meisters geht, woraus sich denn das öftere
1 Cnrpenter im angeführten Werk S. 83, wo zuerst eine genaue Beschreibung
und treifliche kritische Würdigung derselben gegeben ist.